Es ist eigentlich ganz einfach, den Handyvertrag zu kündigen. Dennoch sollte man bei der Kündigung des alten Mobilfunkvertrags einige Dinge beachten – schließlich zeigen sich die Mobilfunkanbieter sehr trickreich darin, die Kunden zu halten. Mit mal mehr, mal weniger sauberen Mitteln.
Hier steht, wie man bei der Kündigung des Handyvertrags am besten vorgeht – und wie man es auf keinen Fall machen sollte.
Für ganz Eilige: Am Ende des Artikels gibt es Links zu Musterschreiben (Vordruck) für die Kündigung.
Inhaltsverzeichnis
Handyvertrag kündigen: So geht’s richtig
Den Handyvertrag rechtzeitig kündigen: Bei einer 24-monatigen Laufzeit muss das Kündigungsschreiben spätestens einen Monat vor Vertragsende beim Mobilfunkanbieter eingetroffen sein. Aber keine Sorge: Wer die Frist versäumt, muss nicht weiter im alten Vertrag bleiben. Nach Ablauf der Laufzeit ist eine monatliche Kündigung möglich. Wer den Vertrag nicht kündigt, der geht damit Monat für Monat in die automatische Verlängerung.
- Den Mobilfunkvertrag per Brief oder Mail beenden: Die Kündigung lässt sich in wenigen Sätzen zusammentippen – dann kann man sie direkt per E-Mail an den Anbieter schicken. Brief ist nicht nötig, geht aber auch. Tipp: Wenn die Kündigungsfrist bedrohlich nahe gerückt ist, sollte man auf Nummer sicher gehen und die Kündigung per Einschreiben abschicken. Das ist zwar teurer, dafür kann man belegen, dass das Schreiben rechtzeitig abgeschickt wurde.
- Um eine Kündigungs-Bestätigung bitten! Die Kündigung kann ruhig sehr knapp sein, man sollte aber auf jeden Fall um eine Bestätigung bitten. Nötig ist das zwar nicht, im Prinzip reicht es aus, die Kündigung rechtzeitig abzuschicken. Aber wenn der Mobilfunk-Anbieter später Probleme machen sollte, kann so ein Bestätigungsschreiben viel Ärger sparen.
- Den Handyvertrag korrekt kündigen: Den Handyvertrags loszuwerden, das ist nicht schwierig, aber einige wichtige Punkte müssen enthalten sein. Das sind: Name (Absender und Vertragspartner müssen zwingend dieselbe Person sein!), Adresse, Vertragsnummer, Mobilfunknummer, der Kündigungszeitpunkt (hilfsweise: „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“) sowie das aktuelle Datum im Briefkopf. Hier geht’s zur Kündigungsvorlage bzw. zum Musterbrief der Kündigung des Handyvertrags: Kündigungsvorlage Handyvertrag (docx/Word).
- Die Bestätigung gut aufbewahren: „Ach, Sie haben gekündigt? Davon steht aber nichts in unseren Unterlagen.“ Gut, wenn man bei derlei Aussagen des Mobilfunkanbieters die Kündigungsbestätigung griffbereit hat – ein kleiner Handgriff spart da jede Menge Ärger.
Extra-Tipp: Das Vertragsende und die Laufzeit des Vertrags stehen auf der monatlichen Handyrechnung.
Kündigung des Mobilfunkvertrags: Was man vermeiden sollte
Mündlichen Aussagen vertrauen: Beim Mobilfunkanbieter anrufen, beim freundlichen Call-Center-Mitarbeiter kündigen und sich auf die mündliche Aussage verlassen, dass die Kündigung des Handyvertrags damit geritzt sei – puh, das ist mutig. Auch wenn der liebe Mensch an der Leitung versichert: „Handyvertrag kündigen – das können Sie doch ganz einfach am Telefon machen.“ Lieber nicht. Stattdessen schriftlich kündigen. Die lieben Mitarbeiter sind außerdem sehr gut darin, die Kunden doch noch zum Bleiben zu überreden…
- Den Mobilfunkvertrag auf den allerletzten Drücker kündigen: Noch 30 Tage bis Vertragsende? Und die Kündigung ist noch nicht abgeschickt? Dann könnte es dafür bereits zu spät sein: Anbieter akzeptieren die Kündigung in der Regel nur, wenn sie spätestens einen Monat vor Vertragsende bei ihnen angekommen ist.
- Auf Tricks der Anbieter hereinfallen: Manche Mobilfunkanbieter versuchen, die Kündigung rückgängig zu machen, etwa indem sie schreiben: „Im Zusammenhang mit Ihrer Kündigung sind noch Fragen offen. Wir werden Sie kontaktieren.“ Vorsicht: Wer darauf eingeht, hat schnell wieder einen teureren Handyvertrag an der Backe! Wenn man eine Kündigungsbestätigung bekommen hat, dann gilt diese! Wer dennoch einen neuen Vertrag aushandeln will, der sollte sich zumindest vorher über Tarife informieren. Zum Beispiel mit meinen Empfehlungen der besten besten Handytarife.
Kündigungsschreiben per E-Mail versenden?
Seit Oktober 2016 ist es möglich, seinen Mobilfunkvertrag online zu kündigen. Also zum Beispiel per E-Mail und eingescanntem PDF-Dokument oder auch per SMS. Dabei gilt laut Verbraucherzentrale Folgendes:
- Eine eigenhändige Unterschrift ist nicht mehr nötig: Das Kündigungsschreiben ist trotzdem gültig, wenn der Kündigungswunsch aus dem Schreiben klar hervorgeht.
- Das Schreiben können Nutzer nun auch per E-Mail oder SMS versenden.
- Auch hierbei müssen aber die Regularien zur korrekten Kündigung eingehalten werden (siehe Punkt 4 oben).
Wichtig zu wissen: Die Kündigung per E-Mail birgt eine gewisse Unsicherheit:
- Im Zweifel müssen Kunden beweisen, dass das Kündigungsschreiben rechtzeitig beim Anbieter eingetroffen ist.
- Diesen Beweis bei einer verschicken E-Mail zu erbringen, ist allerdings schwierig.
Meine Erfahrung: Ich habe schon viele Handyverträge per E-Mail gekündigt, bisher gab es damit nie Probleme. Die Kündigungsbestätigung trudelte immer flott im Postfach ein.
Also: Bevor ich mir die Mühe mache, einen Brief aufzusetzen, auszudrucken und per Einschreiben abzuschicken, würde ich die Kündigung des Handyvertrags immer erst per E-Mail senden. Sollte der Anbieter nicht innerhalb von drei bis vier Tagen eine Bestätigung geschickt haben, ist es immer noch möglich, die Kündigung per Einschreiben auf den Weg zu bringen.
Online den Vertrag beenden – ist das empfehlenswert?
Der Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt ist hart, die Anbieter buhlen ständig mit verlockenden Angeboten um die Kunden. Weil darum viele Kunden wechseln und kündigen, haben die Anbieter sich etwas einfallen lassen: Sie bieten eine vermeintlich einfache Kündigung im Online-Bereich an.
Das verspricht eine unkomplizierte Kündigung: Mit ein paar Klicks ist es erledigt. Zumindest fast.
Und da liegt das Problem:
Wer beim Anbieter online kündigt, der hat damit noch keine Rechtssicherheit:
- Denn oft ist die Online-Kündigung daran gebunden, dass der Kunde den Anbieter zurückrufen muss.
- Wer das macht, der riskiert, dass er einen neuen Handyvertrag aufgequatscht bekommt.
- Und selbst, wenn der Kunde am Telefon eine mündliche Bestätigung bekommt – im Zweifel lässt sich das nicht beweisen.
Daher gilt: Grundsätzlich sollte man von der Online-Kündigung die Finger lassen: Den vermeintlichen Komfort („Kündigung mit ein paar Klicks“) zahlt der Nutzer mit Unsicherheit und Werbeanrufen.
Mobilfunk-Anbieter im Überblick
Mancher Mobilfunk-Anbieter hat bei den Kündigungsformalitäten ja so seine Eigenheit: Mal ist die Vertragslaufzeit kürzer, mal ist die Kündigung sogar online möglich. Hier zeige ich nach und nach, worauf man beim jeweiligen Anbieter achten muss – und wie man bei ihm möglichst flott den alten Vertrag loswird (in der Regel geht’s per Online-Fax):
Kündigungsvorlagen als Download
Das Kündigungsschreiben selbst aufzusetzen, das ist nicht schwer. Die Kündigungsvorlagen können als Orientierung dienen:
Kündigungsvorlage Handyvertrag Download (Word/docx)
Kündigungs-Musterschreiben Handyvertrag Download (PDF)
Alternativ habe ich hier einen Text vorbereitet: einfach markieren, in eine E-Mail kopieren und anpassen. Fertig.
Karl Kunde
Mobilfunkweg 99
HandyhausenMobilfunkunternehmen
Smartphonestraße 1
FunkcityBetreff: Kündigung Handyvertrag, Kundennummer 999, Handynummer 0160 9999999
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen Mobilfunkvertrag mit der Kundennummer 999 und der Mobilfunknummer 0160 9999999 bei Ihnen zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Bitte schicken Sie mir eine Bestätigung der Kündigung mit Angabe des Vertragsendes zu.
Zudem widerspreche ich hiermit der Nutzung meiner Daten zu Werbezwecken, Kundenrückgewinnungsmaßnahmen oder Ähnlichem.
Vielen Dank.
Freundliche Grüße
Karl Kunde
Neuer Anbieter gesucht? Aktuelle Tarifempfehlungen
Wer den Handyvertrag nun gekündigt hat: Aktuelle Tarifempfehlungen gebe ich in den Artikeln zum Handytarif unter 10 Euro und zu den besten Handytarifen.
Wer sich nicht langfristig binden will, der findet hier günstige Tarife: Handyvertrag monatlich kündbar: Handytarife ohne Laufzeit. Und wer viel telefoniert, der findet im Allnet-Flat-Vergleich die beste Handy-Flat. Dauer-Surfer wählen einen Mobilfunktarif mit Internet-Flat und viel Datenvolumen.
Auch ein Blick in die Handytarif-Angebote kann sich lohnen, bevor man sich zur Kündigung und dem Wechsel des Anbieters entscheidet.