Du willst die Netzabdeckung für deinen Wohnort prüfen? Hier zeige ich dir, wie du den Netz-Check für Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 machst.
Das geht ganz einfach mit Karten zur Netzabdeckung. Und mit ein paar schnellen Tipps.
So siehst du, welcher Netzbetreiber etwa an deinem Arbeitsplatz die beste Abdeckung bietet – und wer das schnellste Internet.
Netzabdeckung am Wohnort prüfen: So geht’s
1. Frage klären: Welche Netzabdeckung brauche ich?
Kläre für dich die Frage: Brauche ich überall schnelles Internet? Oder komme ich auch klar, wenn das Internet mal weg ist?
Fest steht: Deutschlandweit hat die Telekom mit Abstand das beste Netz: Die Telekom erreicht mit ihren Sendestationen die größte Fläche, außerdem bietet das Netz im Durchschnitt die höchsten Geschwindigkeiten.
Die Chance, dass du mit der Telekom in deiner Region die beste Netzabdeckung hast, ist also recht groß.
Aber: Je nach Region hat auch Vodafone die Nase vorn. Oder Telefónica (O2).
Außerdem: Tarife im Telekom-Netz sind am teuersten.
Behalte das im Hinterkopf, wenn du die Netzabdeckung in Deutschland prüfst.
2. Karte zur Netzabdeckung prüfen
Welcher Netzbetreiber hat da, wo du dich viel aufhältst, Sendestationen aufgebaut? Wo hast du also mit dem Smartphone Empfang, um nicht nur zu telefonieren, sondern auch, um durchs Internet zu surfen?
Das ist in Deutschland nämlich sehr unterschiedlich: In größeren Städten haben alle Netzbetreiber ihre Funkstationen – in sehr ländlichen Regionen teils gar keiner.
Für einen Überblick nutzt du die Karte zur Netzabdeckung der Bundesnetzagentur: Hier klicken. So gehst du vor:
- Klicke auf „Netzbetreiber“ und wähle „Telefónica“ (O2), Telekom oder Vodafone. Das 1&1-Netz wird noch nicht dargestellt, wähle dafür hilfsweise das O2-Netz.
- Gib im Suchfeld oben rechts deinen Wohnort ein.
Überall dort, wo die Karte rot und pink ist, sollte die Netzabdeckung in Ordnung sein: Dort bietet dir der Netzbetreiber Empfang mit LTE (pink) und 5G (rot). Das ist wichtig, um schnell durchs Internet zu surfen.
Nur Blau ist eher schlecht: Die blau eingefärbte GSM-Abdeckung (2G) erlaubt dir Telefonieren, aber kein schnelles mobiles Surfen.
Am schlechtesten sind leere Flecken: Da hast du überhaupt keine Netzabdeckung – also gar keinen Empfang.
Wiederhole den Netz-Check für jeden Netzbetreiber. Prüfe vor allem die Orte, Regionen oder Landkreise, in denen du das mobile Internet auf dem Smartphone brauchst.
So sieht es zum Beispiel in Hamburg aus: Fast nur Rot, fast kein Blau – die Telekom hat in Hamburg eine hervorragende Abdeckung.
3. Die Handy-Geschwindigkeit am Wohnort prüfen – mit Karte
Mit einer guten Netzabdeckung hast du leider nicht automatisch schnelles Internet. Wie schnell du in deiner Region durchs Internet düsen kannst, musst du anders herausfinden:
Gehe zur Karte der Breitbandmessung der Bundesnetzagentur und finde heraus, welche Geschwindigkeiten andere NutzerInnen in deiner Region mit ihrem Netzbetreiber erreicht haben. So stellst du den Filter ein:
- Bei „Ergebnisansicht“ wählst du „Datenraten gemessen“.
- Bei „Stationär / Mobil“ klickst du auf „Mobile App“.
- Bei Anbieter wählst du einen der Netzbetreiber: Telekom, Vodafone, O2/Telefónica.
Gib im Suchfeld deinen Wohnort, deine Region oder deinen Landkreis ein. Prüfe, welche Handy-Geschwindigkeiten andere dort erzielt haben:
- Je mehr grüne und blaue Flecken du siehst, desto besser (da schneller). Surfen sollte problemlos möglich sein.
- Gelb steht für Geschwindigkeiten unter 20 Mbit/s. Da könnte es Probleme geben.
Prüfe die Geschwindigkeiten jeweils für Telekom, Vodafone und O2. 1&1 nutzt derzeit fast ausschließlich das O2-Netz, orientiere dich für 1&1 dabei also am O2-Netz.
Mit „+“ und „-“ links oben kannst du herein- und herauszoomen. Verschaffe dir einen Überblick über die Gelben und dunkleren Flecken in deiner Region.
Welcher Netzbetreiber (Telekom, Vodafone, O2?) hat am wenigsten gelbe Flecken? Dann erreichst du damit in deiner Region voraussichtlich gute Geschwindigkeiten auf dem Handy.
So sieht das dann ungefähr aus (hier: Telekom in Hamburg):
Flächenabdeckung in Deutschland: die Zahlen der Netzbetreiber
Die Netzbetreiber werben damit, dass sie fast alle Menschen in Deutschland mit ihren 4G-Handynetzen erreichen: 99 Prozent.
Das bedeutet: Nahezu jede Wohnung, jedes Haus hat Zugriff auf mindestens ein Handynetz, um mit dem Smartphone einigermaßen schnell durchs Internet zu surfen.
Das bedeutet aber auch: Ein Prozent, und damit knapp 800.000 Menschen, leben noch im mobilen Internet-Funkloch.
Außerdem sagt die Zahl nichts über die Abdeckung der Fläche aus: Denn nur 97,3 Prozent der Fläche Deutschands werden von mindestens einem Netzbetreiber mit LTE versorgt. Das heißt: 2,7 Prozent der Fläche Deutschlands liegen im Internet-Funkloch.
Außerdem bringt es nichts, wenn vor Ort die Telekom gut ist, im Nachbarort aber nur Vodafone einen Sendemast aufgestellt hat.
Man bräuchte also ein Handy mit drei SIM-Karten von Telekom, Vodafone und Telefónica, um die volle Netzabdeckung zu nutzen.
Wer macht das schon?
Sinnvoller ist es also, sich die Netzabdeckung für jeden einzelnen Netzbetreiber anzuschauen. Ich habe also die aktuellen Zahlen zur Flächenabdeckung recherchiert.
Und da sieht es weniger rosig aus:
Telekom | Vodafone | Telefónica | |
2G | 98,8 | 98,2 | 98,6 |
4G / LTE | 91,4 | 90,7 | 86,0 |
5G | 77,1 | 66,5 | 59,2 |
Tabelle: Flächenabdeckung der Netzbetreiber in Deutschland in Prozent (Stand: Oktober 2023, Quelle: Bundesnetzagentur)
Den fürs Telefonieren wichtige 2G-Standard haben demnach alle Anbieter nahezu flächendeckend ausgebaut.Telefonieren ist also fast überall möglich.
Aber: kein Anbieter kommt über eine Flächenabdeckung mit LTE (4G) von 91,4 Prozent hinaus.
Das heißt: Selbst die Telekom versorgt mit ihren Sendemasten nicht mal annähernd die gesamte Fläche Deutschlands mit mobilem Internet.
Funklöcher: Regionen ohne Handynetz
Die Bundesnetzagentur teilt Deutschland bei der Netzabdeckung in zwei Regionen:
- Versorgte Fläche: Hier funken ein oder mehrere Netzbetreiber mit 4G und ermöglichen damit mobiles Internet.
- Graue Flecken: Sie sind Teil der versorgten Fläche. Hier funkt nur ein Netzbetreiber mit 4G.
- Weiße Flecken: Teil derHier funkt kein Netzbetreiber mit 4G, aber immerhin mit 2G.
- Funkloch: Hier ist gar kein Handyempfang möglich.
Funklöcher gibt es in Deutschland kaum. Und wenn du in einem solchen lebst, dann wirst du es schon mitgekriegt haben.
Wichtig zu wissen ist aber: Welche Regionen in Deutschland haben die meisten weißen Flecken? Und welche die meisten Grauen?
Wenn du in einer solchen Region wohnst, dann solltest du deine Netzabdeckung besonders genau prüfen. Denn wenn lediglich ein Netzbetreiber dir überhaupt ermöglicht, mit dem Smartphone durchs Internet zu surfen – dann ist die Auswahl, nunja, ziemlich eingeschränkt.
Dies sind die 11 Internet-Funkloch-Regionen in Deutschland mit den größten weißen Flecken (Stand Oktober 2023, Quelle: Bundesnetzagentur):
Region | Weiße Flecken (nur 2G) (in %) | Graue Flecken (nur ein Netzbetreiber) (in %) |
Berchtesgadener Land | 23,71 | 30,74 |
Miesbach | 16,63 | 26,90 |
Garmisch-Partenkirchen | 15,31 | 29,66 |
Landau in der Pfalz, kreisfreie Stadt | 15,27 | 13,16 |
Bad Tölz-Wolfratshausen | 14,21 | 26,89 |
Südwestpfalz | 14,00 | 35,76 |
Oberallgäu | 13,30 | 31,28 |
Südliche Weinstraße | 12,02 | 23,20 |
Waldshut | 11,18 | 40,78 |
Baden-Baden, Stadtkreis | 10,31 | 25,79 |
Bad Dürkheim | 10,11 | 22,36 |
Das sind Zahlen, die zeigen: Längst nicht alle Flächen in Deutschland sind gut abgedeckt.
Und sie beweisen: Du solltest unbedingt die Netzabdeckung prüfen, wenn du nicht in einer Stadt wohnst und deinen Handyanbieter wechseln möchtest.