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Handynetz-Vergleich: Welches Mobilfunknetz ist das beste in Deutschland?
Handynetze-Vergleich in Deutschland 2017.
Wer sich nach einem billigen Handytarif umschaut, der sollte vor allem die Handynetze vergleichen und klären, welches Mobilfunknetz 2020 den besten Empfang in Deutschland bietet. Denn immer und überall rasant mit dem Smartphone im Internet surfen und in bester Qualität telefonieren: Das geht nur mit seinem sehr guten Empfang in einem guten Handynetz.
Das haben mehrere unabhängige Fachmagazine ermittelt. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick – und Tipps, wie man das Netz findet, das zu einem passt.
Inhaltsverzeichnis
Handynetze im Vergleich: Das beste Mobilfunknetz in Deutschland?
Wer hat das beste Mobilfunknetz?
Fest steht: Für einen spitzenmäßigen Empfang benötigen Nutzer einen Handyanbieter, der eine entsprechend gute Netzabdeckung bietet. Die Qualität des Handynetzes ist das entscheidende Kriterium beim Handytarif – man sollte es also mit Bedacht wählen. Folgende Punkte sind dabei entscheidend:
Wie gut ist der Handy-Empfang in der Stadt und auf dem Land?
Wie hoch ist die Netzqualität, wenn man mit dem Auto oder der Bahn unterwegs ist?
Wie gut ist die schnelle LTE-Technologie ausgebaut, um mit neueren Smartphones noch flotter im Internet surfen zu können? Und welche Geschwindigkeiten erlaubt das Handynetz maximal?
Bietet das Handynetz auch innerhalb von Häusern und anderen Gebäuden guten Empfang?
Ist bereits Voice over LTE (VoLTE) verfügbar, das kürzere Zeiten beim Rufaufbau erlaubt sowie eine bessere Sprachqualität?
Die Computerfachzeitschriften Connect und Chip nehmen die einzelnen Handynetze in Deutschland regelmäßig unter die Lupe, und auch die Stiftung Warentest hat die Mobilfunkprovider mehrfach getestet. Die große Frage dabei: Welcher Anbieter hat das beste Netz in Deutschland? Also: Welches Handynetz ist besser bei Datenübertragung und Sprachqualität, wo ist der Empfang am besten?
Dafür waren die Tester überall im Land unterwegs und haben mit ihren Smartphones und ausgefeilter Technik getestet, wo sich Funklöcher verstecken und wie gut die Datenautobahnen ausgebaut sind. Dabei kommen sie tendenziell zu ähnlichen Ergebnissen – die Übersicht zeigt die Unterschiede der Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone, O2 und E-Plus.
Ergebnisse der Handy-Netztests von Chip & Connect
Nicht ohne Grund wirbt die Telekom damit, das beste Netz zu haben: Denn das bestätigen die Netztests von Chip, Connect und Stiftung Warentest immer wieder. So war es in den vergangenen Jahren, und so war es auch bei den jüngsten Tests der Mobilfunknetze Ende 2018. Die Netz-Bewertungen der Prüfer im Vergleich:
Telekom, Note „GUT“ (1,9): Internet 1,9 / Telefonieren 1,9
Vodafone, Note „GUT“ (2,2): Internet 2,2 / Telefonieren 2,2
Telefónica (O2), Note „BEFRIEDIGEND“ (2,6): Internet 2,6 / Telefonieren 2,6
Es zeigt sich: Mit einem Tarif im Netz von Telekom oder Vodafone hat man die besten Chancen auf guten Empfang und schnelles Internet. Aber: O2 hat mächtig aufgeholt: In den vergangenen Jahren bekam das Telefónica-Netz stets schwache Noten – diesmal reichte es für eine Schulnote 2 bis 3. Damit ist das O2-Handynetz – laut den Tests erstmals ordentlich aufgestellt. Aber vor allem auf dem Land klaffen nach wie vor große Lücken.
Mit diesen Bewertungen ist es allerdings wie so oft: Sie bilden lediglich eine Tendenz ab. Wer mehr über die speziellen Eigenheiten der Mobilnetze erfahren will, muss etwas genauer hinschauen. Die folgende Netzkritik zeigt die Unterschiede zwischen den deutschen Mobilfunknetzen, die die Tester gefunden haben.
Übrigens: Wer nur telefonieren möchte und sich nicht um die Empfangsqualität sorgt, der kann im Prinzip jeden der Anbieter wählen. Denn der für Mobiltelefonate benötigte GSM-Standard ist nahezu überall verfügbar, und zwar in allen Netzen. So hat die Stiftung Warentest hier bundesweit eine Verfügbarkeit von 99 Prozent ermittelt. Zum besonders günstigen Dauerquatschen reicht also theoretisch auch ein Handytarif im O2-Netz.
Aber bitte beachten: Die Tester von Chip und Connect haben bei den Telefongesprächen im O2-Netz deutlich mehr Verbindungsabbrüche gemessen als in den D-Netzen. Auch die Rufaufbauzeit – also die Zeit vom Wählen bis zum Anruf – war deutlich länger als bei Telekom oder Vodafone. Wer sehr viel telefoniert und darauf auch beruflich angewiesen ist, wählt also besser einen Tarif im D2-Netz von Vodafone oder im D1-Netz der Telekom.
Tarif-Tipp
Tipp: Wer wissen will, welches Netz das für einen persönlich beste ist, der sollte selbst testen: mit einer Prepaid-SIM-Karte und an mehreren Standorten. Nur so findet man heraus, in welchem Netz der Empfang am besten ist – und zwar an genau den Orten, an denen man sich am häufigsten aufhält. Wem das zu aufwändig ist, der sollte zumindest einen Blick auf die Karten zur Netzabdeckung werfen. Und es kann natürlich helfen, Bekannte nach ihren Bewertungen und Erfahrungen zu Fragen.
1. Telekom: Bestes Handynetz bei Internet und Telefonie
Auch in ländlichen Regionen schneidet die Telekom im Vergleich zu den anderen Anbietern am besten ab – auch, weil dort das LTE-Netz oft sehr gut ausgebaut ist.
Das D1-Netz ist auch in puncte UMTS recht gut aufgestellt. Wer einen Tarif ohne LTE hat, hat also mit der Telekom in der Regel gute Chancen auf schnelles Internet.
2. Vodafone: Gutes Mobilfunknetz zu akzeptablem Preis
Platz 2: Vodafone.
Vodafone kann mit dem hervorragenden Netz der Telekom zwar nicht mithalten, bietet mit dem Vodafone-D2-Netz aber noch eine gute Abdeckung.
Vodafone hat in seinem Netz auch bereits Voice over LTE freigeschaltet, einige Nutzer profitieren dadurch von besserer Sprachqualität und von schnellerem Rufaufbau bei Handytelefonaten.
Den LTE-Standard fürs flotte Surfen im Internet hat Vodafone recht gut ausgebaut, aber nicht so weitgehend wie die Telekom. Dafür liegt Vodafone bei LTE noch deutlich vor O2 und E-Plus.
Das UMTS-Netz für recht schnelles Internet (wenn auch nicht so flott wie mit LTE) ist in etwa so gut ausgebaut wie bei der Telekom und deutlich besser als bei O2 oder E-Plus.
Preislich sind die Tarife im D2-Netz etwas günstiger angesiedelt als im D1-Netz.
Wer einen guten Kompromiss aus Preis und Leistung sucht, sollte also einen Handyanbieter wählen, der auf das D2-Netz setzt (wobei es da natürlich Ausnahmen geben kann – je nach Wohnort). Meine Empfehlung ist etwa der GMX-Handytarif (auch als Handytarif von Web.de erhältlich).
3. O2: Schwach und günstig
O2.
Die Günstigsten sind die Schwächsten: Das O2-Netz von Telefónica ist deutlich löchriger und langsamer als die der D-Netz-Konkurrenz. Immerhin: Der Zusammenschluss des O2-Netzes mit dem E-Plus-Netz ist weitgehend abgeschlossen, und der LTE-Ausbau geht voran – darum bescheinigen die Tester dem O2-Netz eine stark positive Entwicklung.
So kann man eventuell auch mit den günstigen Netzen glücklich werden – die wichtigsten Fakten:
O2 liegt bei der Sprachqualität weiterhin abgeschlagen hinter Telekom und Vodafone, wenngleich die Telefonie über LTE freigeschaltet ist.
Das UMTS-Netz ist deutlich schwächer ausgebaut als bei Telekom und Vodafone, ebenso der LTE-Standard.
Vor allem auf dem Land fanden die Tester große Lücken in der Netzabdeckung, auch im LTE-Netz.
Wer viel und oft mit dem Smartphone im Internet surft und oft unterwegs ist, der sollte daher eher zu einem Tarif im D1-Netz greifen.
In der Stadt kann das Netz von O2 allerdings teilweise mit den D-Netzen mithalten. Dort stehen viele Funkmasten von Netzbetreiber Telefónica, und dort ist oft auch bereits der flotte LTE-Standard ausgebaut.
Wer sparen will und sich viel in der Stadt aufhält, für den ist daher unter Umständen O2 eine gute Wahl – denn dort gibt es die günstigsten Handytarif-Angebote.
Dennoch gilt: O2 hat beim Netzausbau aufgeholt. Telefonieren kann man mit allen Anbietern nahezu überall in Deutschland. Laut den Testergebnissen von Chip und Connect kann es aber tendenziell eher mal zu Verbindungsabbrüchen kommen – die Netze von Telekom oder Vodafone sind in der Hinsicht stabiler. Und vor allem beim Internet kann es öfters Probleme geben: Beim Ausbau des schnellen LTE-Standards in ländlichen Gebieten hinkt O2 den D-Netz-Betreibern noch weit hinterher.
Problemfall: Empfang in der Bahn
Mit einem großen Problem haben alle Netzbetreiber zu kämpfen: dem Empfang in den Fernzügen der Bahn. Keines der Netze konnte dort überzeugen – weder beim Telefonieren noch beim Surfen. Dies ist das Ergebnis von allen drei Tests. Anrufe scheitern oder Telefonate brechen ab, das mobile Internet lahmt extrem. Das könnte unter anderem an der Abschirmung der Züge liegen, schreibt etwa die Stiftung Warentest.
Zwar nicht besonders gut, aber etwas besser als bei der Konkurrenz schneiden in ICE und Regionalbahn übrigens die D-Netz ab: das D1-Mobilnetz der Telekom und das D1-Handynetz von Vodafone. Allerdings sind auch diese Netzbetreiber laut den Ergebnissen weit davon entfernt, in den Zügen der deutschen Bahn ein Top-Handyerlebnis zu bieten.
Vorteile von LTE
Telekom bietet teilweise Voice over LTE (VoLTE).
Die Anbieter investieren heutzutage beim Ausbau ihrer Netzinfrastruktur vor allem in den flotten LTE-Standard. Dazu einige grundsätzliche Anmerkungen:
Ein gut ausgebautes LTE-Netz erlaubt nicht nur höhere Download-Raten, sondern auch eine bessere Netzabdeckung.
Wer einen Tarif mit LTE sowie ein LTE-fähiges Handy hat, der hat damit also tendenziell öfter und besseren Empfang.
Telefonieren über LTE funktioniert in den meisten Fällen aber noch nicht so gut: Für Telefonate wechselt das Smartphone in der Regel ins UMTS-Netz. Die bessere Netzabdeckung via LTE ist also vor allem ein großer Vorteil für diejenigen, die oft und viel mit dem Smartphone im Internet surfen – auch in entlegeneren Winkeln Deutschlands.
E-Plus und O2 investieren zwar auch verstärkt in das flottere LTE-Mobilfunknetz, liegen aber weit hinter den D-Netz-Betreibern. Diese haben früher und mehr investiert.
Mit einem LTE-Tarif im Netz von O2 oder E-Plus hat man daher auf dem Land tendenziell eher keine so guten Karten. In vielen Städten ist der Standard aber recht gut ausgebaut.
Besonderheit: Netzzusammenlegung von O2 und E-Plus & „National Roaming“
Wie geht’s weiter?
Das Mobilfunk-Unternehmen Telefónica – Eigentümer von O2 – hat im Jahr 2014 E-Plus geschluckt. Seitdem versucht der Anbieter, die beiden Netze zusammenzulegen (siehe: Netz-Fusion von E-Plus & O2).
Ein erster Schritt in der Netzintegration war das sogenannte „National Roaming“. Telefónica erlaubte damit den Nutzern des einen Handynetzes, das jeweils andere zu nutzen.
Kunden mit einem Tarif im O2-Netz konnten seither also auch das E-Plus-Mobilnetz nutzen – und umgekehrt. Die Kunden sollten dabei stets mit dem Mobilfunknetz verbunden werden, das am Standort den besten Empfang bietet.
Beispiel: Ein Nutzer ist mit seinem Smartmobil-Tarif im O2-Netz unterwegs. In einer Ecke Hamburgs bietet aber E-Plus den besseren Empfang – also wechselt das Smartphone dort automatisch in das E-Plus-Mobilfunknetz. Das passiert automatisch, der Nutzer bekommt davon in der Regel nichts mit.
Mittlerweile ist die Netzintegration aber weitgehend abgeschlossen.
Das Telefonat mit der Freundin oder dem Vorgesetzten ist gerade wirklich ganz ganz wichtig – aber ach, kein Netz! Um sich derlei Ärgernisse zu sparen, sollte man am besten testen, wie gut der Handyempfang wirklich ist.
Man kann sich also je eine Prepaid-Karte im Netz jedes Netzbetreibers holen, zum Beispiel Aldi (E-Plus), Lidl (O2), Otelo (D2) und Congstar (D1), und das Netz ausgiebig und ohne Vertragsbindung an den Orten testen, an denen man sich oft aufhält. Das ist zu aufwändig? Dann hilft es auch, Freunde und Nachbarn nach Erfahrungen mit ihrem Handynetz zu fragen.
Hilfreich ist ebenfalls ein Blick auf die Karten zum Netzausbau, die die Netzbetreiber bereitstellen:
Günstige Provider nutzen das Netz von Telekom/Vodafone
Günstige Tarife gibt’s abseits der Netzbetreiber.
Es muss nicht der teure Vertrag direkt bei Vodafone oder Telekom sein, um in den Genuss eines guten Handynetzes zu kommen: Auch die Mobilfunk-Discounter nutzen die Netze der etablierten Mobilfunkanbieter. Sie kaufen bei den Netzbetreibern feste Minuten- und Datenpakete ein und verkaufen sie vergleichsweise günstig an den Kunden – ein Vergleich lohnt sich also in jedem Fall.
So gibt es beispielsweise den GMX-Handytarif (auch als Web.de-Handytarif) mit mehreren hundert Freiminuten und 2 GB Datenvolumen im D2-Netz für unter 10 Euro im Monat. Deutlich günstiger also als ein Original-Vodafone-Tarif. Und mit dem Congstar Wie-ich-Will-Vertrag bekommt man ein Minutenpaket und 1 GB im D1-Netz für knapp 8 Euro monatlich – ebenfalls deutlich billiger als direkt von der Telekom.
Tipp: Wer herausfinden will, welches Netz eine bestimmte Handynummer hat, der kann dazu die kostenlose Netzabfrage nutzen. Auch ein Blick auf die Handyvorwahl kann dabei helfen.