Wenn du nach einem Handytarif suchst, solltest du die Handynetze vergleichen und klären, welches Netz 2024 den besten Empfang in Deutschland bietet. Denn: Wo kein Netz, da kein Internet. Du kannst nicht surfen, nicht telefonieren. Du kannst mit deinem Handy eigentlich nur noch Fotos machen.
Wenn dir das reicht: Fein! Du brauchst hier nicht weiterzulesen.
Wenn nicht: Lies weitere und erfahre, wie du für dich das passende Handynetz findest.
Wir klären hier folgende Fragen:
- Welches ist das beste Netz?
- Welcher Anbieter hat bei Netzabdeckung und Netzqualität die Nase vorn? Telekom (D1), Vodafone (D2) oder Telefónica (O2)?
- Wie steht es um den Ausbau des neuen 5G-Standards?
Das haben mehrere unabhängige Fachmagazine ermittelt. Ich fasse die Ergebnisse zusammen. Garniert mit Tipps, wie du das Netz findest, das zu dir passt.
Inhaltsverzeichnis
Handynetze im Vergleich: Das beste Mobilfunknetz in Deutschland?
Fest steht: Für einen spitzenmäßigen Empfang benötigen Nutzer einen Handyanbieter, der eine entsprechend gute Netzabdeckung bietet. Die Qualität des Handynetzes ist das entscheidende Kriterium beim Handytarif – man sollte es also mit Bedacht wählen. Folgende Punkte sind dabei entscheidend:
- Wie gut ist der Handy-Empfang in der Stadt und auf dem Land?
- Wie hoch ist die Netzqualität, wenn man mit dem Auto oder der Bahn unterwegs ist?
- Bietet das Handynetz auch innerhalb von Häusern und anderen Gebäuden guten Empfang?
- Ist bereits 5G verfügbar? Damit lässt es sich noch flotter durch mobile Internet navigieren.
Die Computerfachzeitschriften Connect und Chip nehmen die einzelnen Handynetze in Deutschland regelmäßig unter die Lupe, und auch die Stiftung Warentest hat die Mobilfunkprovider mehrfach getestet. Die große Frage dabei: Welcher Anbieter hat das beste Netz in Deutschland? Also: Welches Handynetz ist besser bei Datenübertragung und Sprachqualität, wo ist der Empfang am besten?
Dafür waren die Tester überall im Land unterwegs und haben mit ihren Smartphones und ausgefeilter Technik getestet, wo sich Funklöcher verstecken und wie gut die Datenautobahnen ausgebaut sind. Dabei kommen sie tendenziell zu ähnlichen Ergebnissen – die Übersicht zeigt die Unterschiede der Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und O2.
Ergebnisse der Handy-Netztests von Chip & Connect
Nicht ohne Grund wirbt die Telekom damit, das beste Netz zu haben: Denn das bestätigen die Netztests von Chip, Connect und Stiftung Warentest immer wieder. So war es in den vergangenen Jahren, und so war es auch bei den jüngsten Tests der Mobilfunknetze 2022 und 2023. Die Netz-Bewertungen der Prüfer im Vergleich:
Die Ergebnisse des Connect-Netztests 2024
Netz | Gesamt | Telefon | Internet | Nutzertest |
1. Telekom | 967 von 1000 | 267 von 270 | 465 von 480 | 235 von 250 |
2. Vodafone | 926 von 1000 | 262 von 270 | 437 von 480 | 227 von 250 |
3. Telefónica (O2) | 895 von 1000 | 252 von 270 | 425 von 480 | 218 von 250 |
(Quelle: Connect-Netztest)
Die Ergebnisse des Chip-Netztests 2023
Netz | Gesamt | Telefon | Internet | Verfügbarkeit |
1. Telekom | Sehr gut (Note 1,2) | Note 1,2 | Note 1,1 | Note 1,2 |
2. Vodafone | Sehr gut (Note 1,4) | Note 1,3 | Note 1,4 | Note 1,4 |
3. Telefónica (O2) | Gut (Note 1,7) | Note 1,4 | Note 1,8 | Note 1,8 |
(Quelle: Chip-Netztest)
Netztest der Stiftung Warentest 2022 (Quelle):
- Telekom, Note „GUT“ (1,6): Internet 1,8 / Telefonieren 1,2
- Vodafone, Note „GUT“ (1,7): Internet 1,9 / Telefonieren 1,2
- Telefónica (O2), Note „GUT“ (1,9): Internet 2,1 / Telefonieren 1,3
Es zeigt sich: Mit einem Tarif im Netz von Telekom oder Vodafone hat man die besten Chancen auf guten Empfang und schnelles Internet. Aber: O2 hat mächtig aufgeholt: In den vergangenen Jahren bekam das Telefónica-Netz häufig schwache Noten – nun reicht es für die Schulnote 2. Damit ist das O2-Handynetz laut den Tests ziemlich ordentlich aufgestellt. Aber: Vor allem auf dem Land klaffen nach wie vor große Lücken.
Mit diesen Bewertungen ist es allerdings wie so oft: Sie bilden lediglich eine Tendenz ab. Wer mehr über die speziellen Eigenheiten der Mobilnetze erfahren will, muss etwas genauer hinschauen. Die folgende Netzkritik zeigt die Unterschiede zwischen den deutschen Mobilfunknetzen, die die Tester gefunden haben.
Übrigens: Wer nur telefonieren möchte und sich nicht um die Empfangsqualität sorgt, der kann im Prinzip jeden der Anbieter wählen. Denn der für Mobiltelefonate benötigte GSM-Standard ist nahezu überall verfügbar, und zwar in allen Netzen. So hat die Stiftung Warentest hier bundesweit eine Verfügbarkeit von 99 Prozent ermittelt. Zum besonders günstigen Dauerquatschen reicht also theoretisch auch ein Handytarif im O2-Netz.
Aber bitte beachten: Die Tester von Chip und Connect haben bei den Telefongesprächen im O2-Netz mehr Verbindungsabbrüche gemessen als in den D-Netzen. Auch die Rufaufbauzeit – also die Zeit vom Wählen bis zum Anruf – war länger als bei Telekom oder Vodafone. Wer sehr viel telefoniert und darauf auch beruflich angewiesen ist, wählt also besser einen Tarif im D2-Netz von Vodafone oder im D1-Netz der Telekom.
Tipp: Wer wissen will, welches Handynetz das für einen persönlich beste ist, der sollte selbst testen: mit einer Prepaid-SIM-Karte und an mehreren Standorten. Nur so findet man heraus, in welchem Netz der Empfang am besten ist – und zwar an genau den Orten, an denen man sich am häufigsten aufhält. Wem das zu aufwändig ist, der sollte zumindest einen Blick auf die Karten zur Netzabdeckung werfen. Und es kann natürlich helfen, Bekannte nach ihren Bewertungen und Erfahrungen zu Fragen.
1. Telekom: Bestes Handynetz bei Internet und Telefonie
Die Telekom bietet mit dem D1-Netz tendenziell die beste Empfangsqualität beim Telefonieren und Surfen im Internet:
- Das Telefonieren via Voice over LTE (VoLTE) ist mittlerweile Standard: Das garantiert sehr guten Klang und eine gute Verfügbarkeit.
- Auch in ländlichen Regionen schneidet die Telekom im Vergleich zu den anderen Anbietern am besten ab – auch, weil dort das LTE-Netz oft sehr gut ausgebaut ist.
- Auch beim neueren 5G-Netz hat die Telekom die Nase vorn: In vielen städtischen Regionen Deutschland surfen die Nutzer bereits mit dem neuen, deutlich flotteren Mobilfunk-Standard.
- Handytarife im Netz der Telekom sind im Vergleich der Handytarife tendenziell allerdings teurer.
Tipp: Sparfüchse schließen den Handyvertrag nicht direkt beim Netzbetreiber an, sondern bei einem günstigeren Mobilfunk-Discounter, der das Netz der Telekom nutzt. Dort gibt es die besten Handytarife, oft schon für unter 10 Euro im Monat – und mit Internet-Flat und viel Datenvolumen (zum Beispiel 5GB oder 10GB). Oft sind die Handytarife sogar ohne lange Laufzeit zu haben.
2. Vodafone: Gutes Mobilfunknetz zu akzeptablem Preis
Vodafone kann mit dem hervorragenden Netz der Telekom zwar nicht mithalten, bietet mit dem Vodafone-D2-Netz aber noch eine gute Abdeckung.
- Auch bei Vodafone profitieren Kunden von Voice over LTE mit besserer Sprachqualität und schnellerem Rufaufbau.
- Den LTE-Standard fürs flotte Surfen im Internet hat Vodafone recht gut ausgebaut, aber nicht so weitgehend wie die Telekom. Dafür liegt Vodafone bei LTE noch deutlich vor O2.
- Beim 5G-Netz hat Vodafone allerdings noch erheblichen Nachholbedarf, vor allem in ländlichen Regionen klaffen hier riesige Löcher.
- Preislich sind die Tarife im D2-Netz etwas günstiger angesiedelt als im D1-Netz.
Wer einen guten Kompromiss aus Preis und Leistung sucht, sollte also einen Handyanbieter wählen, der auf das D2-Netz setzt (wobei es da natürlich Ausnahmen geben kann – je nach Wohnort).
3. O2: Gut und günstig
Es ist mittlerweile recht gut ausgebaut: Das O2-Mobilfunknetz von Telefónica ist zwar etwas löchriger und langsamer als das der D-Netz-Konkurrenz, hat aber große Fortschritte gemacht. So kann man eventuell auch mit den Discount-Tarifen im Telefónica- Netz glücklich werden – die wichtigsten Fakten:
- In punkte Sprachqualität liegt O2 bei den Netztests zwar leicht hinter Vodafone und Telekom: Ein eklatanter Unterschied ist hier aber nicht mehr erkennbar. Auch die Telefonie über LTE funktioniert in der Regel gut.
- Vor allem auf dem Land fanden die Tester aber öfter Lücken in der Netzabdeckung als etwa im Telekom-Netz. Wer viel und oft mit dem Smartphone im Internet surft und oft unterwegs ist, der sollte daher eher zu einem Tarif im D1-Netz greifen.
- In der Stadt kann das Netz von O2 allerdings weitgehend mit den D-Netzen mithalten. Dort stehen viele Funkmasten von Netzbetreiber Telefónica, und dort ist immer öfter bereits der flotte 5G-Standard ausgebaut.
- Wer sparen will und sich viel in der Stadt aufhält, für den ist daher unter Umständen O2 eine gute Wahl – denn dort gibt es die günstigsten Handytarif-Angebote.
Insgesamt gilt: O2 hat beim Netzausbau aufgeholt. Telefonieren kann man mit allen Anbietern nahezu überall in Deutschland. Laut den Testergebnissen von Chip und Connect kann es aber hin und wieder zu Verbindungsabbrüchen kommen – die Netze von Telekom oder Vodafone sind in der Hinsicht stabiler. Und vor allem beim Internet kann es öfters Probleme geben: Beim Ausbau des schnellen LTE-Standards in ländlichen Gebieten hinkt O2 den D-Netz-Betreibern noch hinterher.
Problemfall: Empfang in der Bahn
Mit einem großen Problem haben alle Netzbetreiber zu kämpfen: dem Empfang in den Fernzügen der Bahn. Keines der Netze konnte dort überzeugen – weder beim Telefonieren noch beim Surfen. Dies ist das Ergebnis von allen drei Tests. Anrufe scheitern oder Telefonate brechen ab, das mobile Internet lahmt . Das könnte unter anderem an der Abschirmung der Züge liegen, schreibt etwa die Stiftung Warentest.
Zwar nicht besonders gut, aber etwas besser als bei der Konkurrenz schneiden in ICE und Regionalbahn übrigens die D-Netz ab: das D1-Mobilnetz der Telekom und das D1-Handynetz von Vodafone. Allerdings sind auch diese Netzbetreiber laut den Ergebnissen weit davon entfernt, in den Zügen der deutschen Bahn ein Top-Handyerlebnis zu bieten.
Der Ausbau von LTE und 5G
Die Anbieter haben beim Ausbau ihrer Netzinfrastruktur in den vergangenen Jahren vor allem in den flotten LTE-Standard investiert – und vermehrt in den neuen Standarf 5G, der noch flotteres Internet erlaubt. Dazu einige grundsätzliche Anmerkungen:
- Ein gut ausgebautes 5G-Netz erlaubt nicht nur deutlich schnellere Download-Raten, sondern auch eine bessere Netzabdeckung.
- Wer einen Tarif mit 5G sowie ein 5G-fähiges Handy hat, der hat damit also tendenziell öfter und besseren Empfang: Denn auch, wenn 5G nicht verfügbar ist, so bucht sich das Handy automatisch ins LTE-Netz ein.
- Telefonieren über LTE funktioniert in den meisten Fällen sehr gut. Und wenn nicht, dann wechselt das Smartphone in der Regel ins GSM-Netz.
- Mit einem 5G-Tarif im Netz von O2 oder Vodafone hat man daher auf dem Land tendenziell eher keine so guten Karten, auch wirklich das 5G-Netz nutzen zu können. In einigen Städten ist der Standard aber recht gut ausgebaut.
- Aber auch die Telekom hat in Sachen 5G-Abdeckung noch einiges an Arbeit vor sich.
- Bis die Netzbetereiber ihre 5G-Mobilnetze einigermaßen flächendeckend ausgebaut haben, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern.
- Bis es so weit ist, können Kunden weiterhin die LTE-Netze nutzen. Die sind ja ziemlich gut ausgebaut.
Vierter Netzbetreiber am Start: 1&1 hat jetzt ein Mini-Netz
In Zukunft können bei den Netztests nicht nur drei, sondern vier Netzbetreiber miteinander konkurrieren: Denn im Dezember 2023 hat 1&1 sein eigenes Handynetz gestartet. Den Start hatte der Konzern bereits mehrfach verschoben, doch nun ist es endlich so weit.
1&1 kann allerdings nur wenige Regionen versorgen, denn bisher sind erst wenige Mobilfunkstandorte in Betrieb gegangen. Das 1&1-Mobilnetz kann also mit den etablierten Netzbetreibern Vodafone, Telekom und O2/Telefónica noch längst nicht mithalten .
Darum darf 1&1 zunächst das Mobilnetz von O2 mitbenutzen. Ab Mitte 2024 greift dann eine Kooperation mit Vodafone: Dann können Neukunden von 1&1 überall dort, wo das 1&1-Netz nicht verfügbar ist, aufs gute Vodafone-Netz zugreifen. Auch der flotte 5G-Standard ist dann integriert.
Bis das 1&1-Netz nicht mehr auf die Unterstützung der anderen Anbieter angewiesen ist, dürfte es noch mehrere Jahre dauern. Ein großer Vorteil allerdings:
Mit dem vierten Netz in Deutschland könnten die Preise für Handytarife sinken: Es kommt – hoffentlich – wieder mehr Schwung in den Markt. Und die Kunden – die wird’s freuen.
Handynetz-Empfang selbst testen
Das Telefonat mit der Freundin oder dem Vorgesetzten ist gerade wirklich ganz ganz wichtig – aber ach, kein Netz! Um sich derlei Ärgernisse zu sparen, sollte man am besten testen, wie gut der Handyempfang wirklich ist.
Man kann sich also je eine Prepaid-Karte im Netz jedes Netzbetreibers holen, zum Beispiel Aldi (O2-Netz), Otelo (Vodafone-Netz) und Congstar (Telekom-Netz), und das Netz ausgiebig und ohne Vertragsbindung an den Orten testen, an denen man sich oft aufhält. Das ist zu aufwändig? Dann hilft es auch, Freunde und Nachbarn nach Erfahrungen mit ihrem Handynetz zu fragen.
Hilfreich ist ebenfalls ein Blick auf die Karten zum Netzausbau, die die Netzbetreiber bereitstellen:
- Netzabdeckung des D1-Netzes der Telekom
- Netzabdeckung des D2-Netzes von Vodafone
- Netzabdeckung des Netzes von O2
Einen umfassenden Überblick bietet auch die Bundesnetzagentur auf ihrer Seite: Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur. Das 1&1-Netz ist dort noch nicht enthalten, wird aber ebenfalls integriert, sobald es mehr Antennen am Start hat.
Günstige Provider nutzen das Netz der Netzbetreiber
Es muss nicht der teure Vertrag direkt bei Vodafone oder Telekom sein, um in den Genuss eines guten Handynetzes zu kommen: Auch die Mobilfunk-Discounter nutzen die Netze der etablierten Mobilfunkanbieter. Sie kaufen bei den Netzbetreibern feste Minuten- und Datenpakete ein und verkaufen sie vergleichsweise günstig an den Kunden – ein Vergleich lohnt sich also in jedem Fall.
So gibt es beispielsweise den GMX-Handytarif (auch als Web.de-Handytarif) mit Allnet-Flat und 6 GB Datenvolumen im O2-Netz für unter 10 Euro im Monat. Deutlich günstiger also als ein Original-O2-Tarif.
Welcher Handy-Anbieter welches Netz nutzt – also ob D1, D2 oder O2 – das steht unter anderem im Handy-Tarifrechner, aber auch in einem Extra-Artikel: Welcher Anbieter nutzt welches Netz?
Tipp: Wer herausfinden will, welches Netz eine bestimmte Handynummer hat, der kann dazu die kostenlose Netzabfrage nutzen. Auch ein Blick auf die Handyvorwahl kann dabei helfen.