Im Jahr 2014 hat die O2-Mutter Telefónica E-Plus übernommen. Schon seit einiger Zeit können Kunden dank National Roaming das Netz des jeweils anderen Netzbetreibers nutzen. Und nun folgt der nächste Schritt: Im Januar beginnt Telefónica, das O2-Netz und das E-Plus-Netz zusammenzulegen.
In etwa fünf Jahren soll der Prozess abgeschlossen sein, wie Telefónica berichtet. Worauf müssen sich die Kunden einstellen? Die wichtigsten Fakten im Überblick.
Netz-Fusion von O2 und E-Plus: Was ändert sich 2016?
Im Januar 2016 soll es losgehen, dann werden die Netze zusammengelegt.
- Zuerst sind die GSM- und UMTS-Netze dran.
- Das heißt: An den Standorten, wo Mobilfunkmasten teils doppelt vorhanden sind, wird einer davon abgeschaltet.
- Teils sollen die Kapazitäten erhöht und die Sendemasten aufgerüstet werden.
- Bei beiden Netzen dürfte der Nutzer davon im Ergebnis aber wohl nicht viel merken: Dank „National Roaming“ sind Telefónica-Kunden automatisch im jeweils besseren Netz unterwegs.
Während der Umschaltung könnte es aber womöglich zu Beeinträchtigungen kommen. Die Zusammenlegung sei zwar so geplant worden, „dass der Service für die Kunden während der technischen Arbeiten in einem Gebiet möglichst nicht beeinträchtigt wird“, schreibt Telefónica. Das heißt aber nicht, dass es nicht doch zu Störungen kommen kann.
Immerhin ist Telefónica Deutschland nach eigenen Angaben „in der Lage, einzelne Mobilfunkstationen in wenigen Stunden umzubauen und den Netzzusammenschluss in einem Gebiet innerhalb einer Woche vollständig umzusetzen“.
Heißt also: Während des Umbaus dürften Nutzer an ihrem Wohnort davon eta eine Woche etwas mitbekommen. Wie stark die Einschränkungen sind, muss sich dann noch zeigen.
Wann und wo? Erst die Städte, dann das Land
„Der Fokus der Netzintegration wird 2016 auf urbanen Ballumgsräumen liegen“, schreibt Telefónica.
Das heißt: Zunächst werden die Netze in den Städten zusammengelegt, später dann auch in ländlichen Regionen. Das dauert allerdings einige Zeit: Das Unternehmen rechnet damit, dass die Netzintegration rund fünf Jahre dauert.
Bereits Ende 2016 will Telefónica über das gemeinsame Netz aber rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland erreichen.
Gemeinsames LTE ab Mitte 2016
Auch die LTE-Netze von O2 und E-Plus sollen zusammengelegt werden: Mitte 2016 sollen Nutzer des jeweils anderen Netzes auch den flotten LTE-Internet-Standard nutzen können. Wie das funktioniert, ließ Telefónica zunächst alerdings offen. Möglich wäre, dass…
- …Nutzer über „National Roaming“ das Netz des jeweils anderen Netzbetreibers nutzen können, also z.B. O2-Kunden das LTE-Netz von E-Plus. Das ist bisher noch nicht möglich.
- …die LTE-Netze von O2 und E-Plus bis dahin zusammengelegt sind – und das LTE-Telefónica-Netz dann schon komplett integriert wäre.
Derweil baut O2 sein LTE-Netz weiterhin stark aus, wie das Fachportal Teltarif berichtet hat.
Ein Beispiel: Kunden mit einem O2-LTE-Tarif wie etwa dem WinSim LTE Mini SMS 1GB, 2GB oder 3GB könnten ab Mitte 2016 auch das LTE-Netz von E-Plus nutzen. Resultat: etwas mehr LTE-Verfügbarkeit. Das E-Plus-Netz ist in Sachen LTE aber ohnehin nur sehr schwach auf den Beinen.