Mal eben unterwegs mit dem Notebook ins Internet? Dank Tethering kann das jeder: Damit lässt sich das Handy als Modem nutzen. Wie man sein iPhone oder Samsung Galaxy richtig einstellt und worauf man achten sollte – alle Tipps im Überblick.
Wenn man einen Handyvertrag mit viel Datenvolumen hat, dann kann es sehr praktisch sein, das Inklusiv-Volumen auch auf Laptop oder Tablet zu nutzen. Vorteil: Man benötigt keinen zweiten Vertrag mit Datenvolumen. Außerdem benötigen Laptop oder Tablet keinen Steckplatz für eine zweite SIM-Karte – man klinkt sich ganz einfach in die Handy-Verbindung ein.
Das ist mit jedem modernen Smartphone möglich – ganz einfach per WLAN-Verbindung. Wie man es schnell und unkompliziert an iPhone und Android-Geräten (z.B. Samsung Galaxy S8) einstellt: Hier folgt eine fixe Anleitung.
Handy als Modem nutzen: So geht Tethering richtig
Um das Handy als Modem zu nutzen, muss man das Tethering einstellen. Prinzipiell hat man drei Möglichkeiten, sein Laptop mit dem Smartphone zu verbinden und damit dessen Internet-Verbindung zu nutzen:
- Verbindung des Handys mit dem Laptop via USB-Kabel
- Kopplung via Bluetooth-Verbindung
- Kopplung per WLAN-Verbindung
Am unkompliziertesten ist die Verbindung über WLAN; dazu muss man lediglich das Smartphone als mobilen Hotspot einstellen. Das funktioniert im Prinzip wie bei einer normalen WLAN-Verbindung. Unabhängig vom genutzten Betriebssystem: So stellt man Tethering ein, um sein Handy als WLAN-Modem zu nutzen:
- Im Smartphone den Punkt Einstellungen wählen.
- Irgendwo unter Netzverbindungen oder Ähnlichem: Name und Passwort für den Hotspot festlegen.
- Den mobilen Hotspot einschalten.
- WLAN des Notebooks aktivieren.
- Das Notebook mit dem WLAN-Hotspot verbinden und Passwort eingeben.
Es hängt allerdings vom Handymodell ab, wie sich der mobile Hotspot einrichten lässt. Beim iPhone ist es recht unkompliziert, bei Android-Geräten versteckt sich die Option etwas tiefer im Einstellungs-Menü.
Mobilen Hotspot beim Apple iPhone einstellen
Um beim Apple iPhone 6, 7 oder 8 den mobilen Hotspot zu aktivieren und das Smartphone als Modem zu nutzen, geht man so vor:
- Im iPhone den Punkt Einstellungen öffnen.
- Dort auf Persönlicher Hotspot tippen.
- Ein WLAN-Passwort vergeben.
- Den Hotspot aktivieren (dazu den Schieberegler nach rechts schieben).
- WLAN am Laptop oder Tablet aktivieren und den Namen des eigenen iPhones suchen.
- Verbindung herstellen und Passwort eintippen.
Geschafft! Nun ist das Notebook mit dem Smartphone per WLAN verbunden. Damit ist es nun möglich, mit dem Notebook im Internet zu surfen – und dabei die mobile Internet-Verbindung des iPhones zu nutzen. Das iPhone funktioniert nun also wie ein Modem.
Mobilen Hotspot bei Android-Geräten einstellen (Samsung S8, Sony Xperia XZ u.a.)
Um einen mobilen Hotspot bei Android-Geräten einzustellen (also etwa beim Samsung Galaxy S8 oder beim Sony Xperia XZ) und damit das Smartphone als Modem zu nutzen, geht man so vor:
- Beim Smartphone den Menüpunkt Einstellungen wählen.
- Dort auf Mehr… tippen.
- Den Punkt Anbindung & mobiler Hotspot wählen.
- Die Hotspot-Einstellungen wählen.
- Dort auf Hotspot konfigurieren und Netzwerkname und Passwort vergeben.
- Zurück in Anbindung & mobiler Hotspot.
- Bei Mobiler Hotspot den Schieberegler nach rechts setzen.
Fertig! Nun ist der Laptop mit dem eigenen Android-Gerät über WLAN verbunden. Man kann nun unterwegs mit dem Laptop bequem im Internet surfen – und nutzt dabei das mobile Internet des Android-Smartphones. Das Gerät ist schließlich als Modem eingestellt.
Worauf man achten sollte: Drei Tipps für mobile Internet-Surfer
Vorsicht, Datensauger: Automatische Updates am Laptop abschalten
Wenn man sein Smartphone als Modem eingestellt hat und sich mit dem Laptop eingeklinkt hat, der sollte den Datenverbrauch gut kontrollieren. Denn ein Notebook frisst deutlich mehr Datenvolumen als ein Smartphone.
Das Problem: Weil das Notebook per WLAN mit dem Handy verbunden ist, merkt das Gerät nicht, dass eine mobile Internet-Verbindung besteht. Es saugt also munter aktuelle Updates aus dem Internet – zum Beispiel fürs Betriebssystem – und sorgt so dafür, dass das Datenvolumen sehr schnell verbraucht ist.
Daher sollte man entweder alle Updates deaktivieren, das ist allerdings recht umständlich. Oder man legt die aktuelle WLAN-Verbindung als „getaktete Verbindung“ fest. Dadurch weiß der Laptop, dass es sich um eine mobile Internet-Verbindung handelt. Aktuelle Updates werden erst später heruntergeladen, wenn eine andere Internet-Verbindung besteht.
Wenn man unter Windows die WLAN-Verbindung als getaktete Verbindung einstellen möchte, dann geht das so:
- Rechts unten auf das WLAN-Symbol klicken.
- Dort Netzwerk- und Interneteinstellungen auswählen.
- Auf Verbindungseigenschaften ändern klicken.
- Per Schieberegler als getaktete Verbindung festlegen.
Geschafft! Nun saugt der Laptop nicht mehr unablässig Daten aus dem Netz, wenn man sich über den mobilen Hotspot ins Internet einklinkt.
Achtung, Datenautomatik: Extra-Kosten vermeiden
Wer sein Datenvolumen nicht nur mit dem Smartphone nutzen möchte, der sollte seinen Handyvertrag genau kontrollieren: Wenn eine Datenautomatik verankert ist, dann ist Vorsicht angesagt.
Die Datenautomatik greift, wenn das Datenvolumen verbraucht ist: Sie bucht automatisch Datenpakete nach, und zwar kostenpflichtig. Heißt also: Wer sein Datenvolumen sprengt, dem drohen Extra-Kosten statt einer Drosselung der Geschwindigkeit.
Reicht das Datenvolumen aus?
Wer sein Smartphone als mobilen Hotspot nutzen möchte, der sollte möglichst einen Handyvertrag mit einem hohen Datenvolumen besitzen: Mit 1 GB kann es schnell knapp werden.
Denn das Surfen mit dem Laptop ist deutlich datenintensiver als mit dem Smartphone. Die Internet-Seiten sind nicht so stark komprimiert wie mobile Internet-Seiten, und auch Internet-Videos werden in einer höheren Auflösung abgespielt – all das saugt am Datenvolumen.
Fragen und Antworten rund ums Tethering
Was ist Tethering eigentlich genau?
Der Begriff Tethering ist Englisch und bedeutet in etwa Anleinen oder Anbinden. In Deutschland wird er vor allem im Mobilfunk genutzt: Mit Tethering bezeichnet man die Verbindung eines Handys mit einem Notebook, PC, Tablet oder einem ähnlichen Gerät – und zwar, damit diese die Internetverbindung des Handys nutzen können.
Das Handy funktioniert beim Tethering also wie ein Modem. Tethering ist auf verschiedene Arten möglich, heutzutage sind vor allem drei Verbindungsarten gängig: WLAN, Bluetooth und USB.
Wo liegen die Vorteile und Nachteile?
Vorteile:
- Man benötigt nur einen Handyvertrag und eine SIM-Karte, um das mobile Internet mit mehreren Geräten zu nutzen.
- Man kann die Leistungen seines Handyvertrags ausreizen.
- Laptop oder Tablet benötigen kein eigenes Modem fürs mobile Internet.
Nachteile:
- Die Nutzung des Smartphones als Modem verkürzt dessen Akku-Laufzeit.
- Bei manchen Tarifen drohen Mehrkosten durch die Datenautomatik.
- Das Datenvolumen kann sehr schnell verbraucht sein, wenn man nicht aufpasst.
Gibt es Anbieter, die Tethering verbieten?
Ja, die gibt es. Entsprechende Hinweise findet man in der Regel in den Fußnoten der Anbieter – im Zusammenhang mit dem mobilen Internet steht dort zum Beispiel: „Tethering ist verboten“.
Die meisten Anbieter erlauben aber mittlerweile, das Datenvolumen des Handyvertrags auch mit Laptop oder Tablet zu nutzen. Tethering ist heutzutage bei fast jedem Anbieter möglich. Außerdem sollte man beachten:
- Selbst wenn Tethering laut den Vertragsbedindungen verboten sein sollte: In der Regel kann man Tethering trotzdem nutzen und das Handy als Modem konfigurieren.
- Es ist den Handyanbietern zwar technisch möglich, das Tethering zu unterbinden – in der Praxis macht davon in Deutschland aber kaum ein Anbieter Gebrauch.