Wer einen Handyvertrag mit Festnetznummer und/oder eine Homezone fürs Handy sucht, der ist bei der Auswahl recht eingeschränkt. Denn längst nicht bei allen Handyanbietern gibt es diese Option. Teils wird ein Aufschlag fällig. Und dann gibt es noch Unterschiede zwischen den Festnetz- und Homezone-Tarifen der Anbieter. Welche Handytarife mit Festnetz-Nummer daherkommen und was man bei dem Vergleich beachten sollte – der umfassende Überblick.
Tipp: Wer sparen will, der greift zum O2 Free-Tarif – inklusive Allnet-Flat, Internet-Flat und weltweit gültiger Festnetznummer. Bei Telekom oder Vodafone zahlt man dafür locker das Doppelte.
Festnetznummer fürs Handy: der Homezone-Handyvertrag-Vergleich
Noch vor ein paar Jahren war so eine Handy-Homezone sehr praktisch: Innerhalb eines bestimmten Bereichs, meist in einem Umkreis von mehreren Kilometern, war man über eine Festnetznummer auf dem Handy erreichbar. Und: Aus diesem Bereich ließ sich sehr günstig telefonieren. Das lohnte sich, weil Allnet-Flats früher sehr teuer waren.
Heute ist das anders: Allnet-Flatrates gibt es bereits für unter 10 Euro im Monat. Wer braucht da noch einen Handytarif mit Homezone, um Geld zu sparen?
Die Antwort: kaum jemand. Dennoch kann so eine Option recht nützlich sein – zum Beispiel für diejenigen, die keinen eigenen Festnetzanschluss haben, aber Wert auf eine eigene Festnetznummer legen. Und so eine Nummer macht sich ja auch sehr viel besser auf Visitenkarten – eine Handynummer sieht nicht so professionell aus.
Generell bieten nur die Telekom, Vodafone und Telefónica (über die Marke O2) Mobilfunktarife mit Homezone bzw. eigener Festnetz-Rufnummer an. Hier gilt:
- Die Telekom hat mit dem D1-Handynetz das beste Mobilfunknetz, wie unabhängige Tests immer wieder beweisen. Dahinter folgt Vodafone mit dem D2-Netz.
- Telefónica liegt mit seinem O2-Handynetz dahinter. Vor allem auf dem Land gibt es hier noch große Lücken bei der Netzabdeckung.
- Wer eine möglichst günstige Festnetznummer fürs Handy sucht, der greift zu einem Tarif im O2-Netz.
Telekom: Festnetznummer kostet extra
Die Telekom bietet prinzipiell die Option, eine Festnetznummer zum Handytarif zu buchen. Hier gilt:
- Man benötigt dafür einen der recht teuren Telekom-Magenta-Mobil-Tarife:
- Die Festnetz-Rufnummer kostet knapp 5 Euro monatlich – zusätzlich zur regulären Grundgebühr.
- Mindestlaufzeit der Option: drei Monate, danach ist sie jederzeit kündbar.
- Ausnahmen: die extrem kostspieligen Handytarife MagentaMobil L Plus und Complete Premium – darin ist die Option bereits enthalten.
Damit ist die günstigste mobile Festnetz-Rufnummer bei der Telekom mit dem kleinsten Magenta-Mobil-Tarif zu haben. Das sähe dann so aus:
Telekom MagentaMobil S + Festnetz-Rufnummer-Option
- Allnet-Flatrate in alle Netze + SMS-Flatrate
- 2 GB Internet-Flat mit LTE, bis 150 Mbit/s
- D1-Handynetz
- 39,99 Euro Anschlusskosten, 24 Monate Mindestlaufzeit
- 36,95 Euro Grundgebühr + 4,95 Euro für die Festnetznummer
- = 41,90 Euro monatlich
Unter der Nummer ist man dann auch bundesweit erreichbar. Andere Möglichkeiten für eine mobile Festnetzrufnummer im D1-Netz gibt es leider nicht.
Auch Vodafone bietet eine ähnliche Funktion. Billig wird’s aber auch dort nicht.
Vodafone: Festnetz in ganz Deutschland
Bei Vodafone können Mobilfunk-Kunden die Zuhause-Option zu den meisten Handytarifen hinzubuchen, auch zu den Smart-Tarifen:
- Die Option kostet fünf Euro monatlich.
- Wer keine Allnet-Flat hat, der zahlt für Anrufe aus der Homezone ins Festnetz 4 Cent pro Minute.
- Wer sie bucht, ist mit einer Festnetznummer innerhalb seines Heimbereiches in einem Radius von zwei Kilometern erreichbar.
- Auch außerhalb dieser Zone gilt die Festnetznummer. Eingehende Anrufe werden dann allerdings mit 19 Cent pro Minute berechnet.
- Die Laufzeit ist ebenso lang wie die des zugehörigen Handyvertrags, also maximal 24 Monate.
- Für die Prepaid-Tarife gilt diese Option nicht.
Ein empfehlenswerter Vodafone-Handytarif im D2-Netz mit eigener Festnetznummer wäre also dieser:
Vodafone Red S + Zuhause-Option
- Allnet-Flat + SMS-Flat in alle Netze
- 3 GB Internet-Flat mit LTE, max 375 Mbit/s
- Datenautomatik, deaktivierbar
- D2-Netz von Vodafone
- 39,99 Euro Anschlusskosten
- 29,99 Euro Grundgebühr + Zuhause-Option für 5 Euro
- = 34,99 Euro monatlich
Die Zuhause-Option können Kunden nach der Buchung eines Tarifs bestellen, zum Beispiel vom Handy über die Telefonnummer 1216. Infos zur Zuhause-Option hat Vodafone hier als PDF zusammengestellt.
Wer nicht so viel Geld ausgeben will, der ist mit einem der deutlich günstigeren Tarife im O2-Netz besser bedient.
Homezone im O2-Netz am günstigsten
Bei den Handytarifen von O2 ist oft eine Homezone mit dabei. Die Original-O2-Tarife sind günstiger als diejenigen von Telekom und Vodafone – und sind daher eine Alternative für Sparfüchse.
Bis vor einiger Zeit war auch bei den Base Allnet-Flats eine Festnetznummer dabei – diese wurde mit der Tarifumstellung aber abgeschafft. Daher ist nun O2 die einzige Alternative für diejenigen, die einen Handyvertrag mit Festnetznummer zum möglichst günstigen Preis haben wollen. Hier gilt:
- Wer einen der O2-Free-Tarife bucht, bekommt stets eine Festnetznummer dazu – ohne Extra-Kosten. Den günstigsten Tarif gibt es bereits für 20 Euro monatlich. Zum Tarif.
- Unter dieser Rufnummer ist man bundesweit – und sogar weltweit – erreichbar.
Wer eine möglichst günstige mobile Festnetz-Rufnummer sucht, der kommt um das O2-Angebotkaum herum. Alle anderen, die auf eine mobile Festnetznummer keinen Wert legen, sollten aber zu einem anderen Tarif greifen – damit kommt man noch etwas billiger davon. Die besten Tarife im Vergleich stelle ich – regelmäßig aktualisiert – hier vor:
- Beste Handytarife & bester Handyvertrag (Vergleich)
- Handytarife ohne Laufzeit & monatlich kündbar
- Handytarife unter 10 Euro
Was sollte man beachten? Häufige Fragen.
Wann sollte man sich einen Handytarif mit Festnetz-Rufnummer zulegen?
Ein Handytarif mit Festnetznummer lohnt sich vor allem, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
- Ein eigener Festnetzanschluss ist nicht vorhanden, man möchte aber auf dem Festnetz erreichbar sein.
- Für (selbständige) Geschäftsleute ohne separatem Festnetzanschluss: Eine Festnetznummer macht sich auf der Visitenkarte einfach besser als eine Handynummer.
- Man möchte auch unterwegs über eine Festnetz-Nummer erreichbar sein.
Wo ist die Homezone gültig?
In der Regel deutschlandweit – mit Ausnahme von Vodafone. Hier müssen Kunden aufpassen: Sie zahlen für eingehende Gespräche außerhalb ihres Zuhause-Bereichs 19 Cent pro Minute. So eine Regelung gibt es bei Telekom oder Base nicht.
Welche Nummer wird bei abgehenden Gesprächen angezeigt?
Bei Telefonaten mit dem Handy wird stets die Mobilfunknummer übertragen. Daran ändert auch eine Homezone nichts. Diese ermöglicht es zwar, dass man auf dem Handy über eine Festnetznummer erreichbar ist. Für abgehende Gespräche kann man diese Rufnummer aber nicht nutzen.
Wieviel zahlen diejenigen, die mich unter der Festnetznummer anrufen?
Sie zahlen lediglich den üblichen Ortstarif. Das ist also so, als wenn sie auf einem ganz normalen Festnetzanschluss anrufen würden. Hat der Anrufer eine Allnet-Flat, zahlt er nichts extra.
Kann ich die Telefonnummer von meinem alten Festnetzanschluss mitnehmen?
Ja, das ist möglich. Diese Möglichkeit einer Rufnummernportierung müssen die Anbieter laut Telekommunikationsgesetz jedem Kunden einräumen – das gilt auch für die Mitnahme einer Telefonnummer von Festnetzanbieter zu Mobilfunkanbieter. Am besten vorab beim neuen Anbieter über das Vorgehen erkundigen – meist stellen sie dafür Formulare auf ihrer Homepage bereit.