Diverse Mobilfunk-Unternehmen bieten sogenannte Partnerkarten fürs Handy. Das Prinzip dahinter: Wer bei dem Anbieter ohnehin schon einen Handyvertrag hat, der kann Partner oder Familie mit vergünstigten Handytarifen ausstatten. Denn: Eine solche Partnerkarte ist günstiger als ein komplett neuer Vertrag beim selben Anbieter.
Doch lohnen sich die Partner-Handytarife überhaupt? Welche Anbieter haben solche Zweit-SIM-Karten im Angebot? Und lohnen sich die Handytarife überhaupt? Alle Antworten im Überblick.
Partnerkarten der Netzbetreiber: Telekom, Vodafone & O2
Die drei großen Netzbetreiber in Deutschland heißen Telekom (D1-Netz), Vodafone (D2-Netz) und O2 (Telefónica-Netz) – und alle drei Unternehmen bieten ihren Kunden auch Partnerkarten zu günstigeren Konditionen an. Doch die Angebote unterscheiden sich enorm. Hier die Tarife im Einzelnen – und was davon zu halten ist.
Die Telekom-Partnerverträge: Dauerhaft weniger Grundgebühr
Die Telekom bietet die Partnerkarten als “Family-Card-Tarife” an. Es ist möglich, bis zu vier separate SIM-Karten zu bestellen – mit jeweils 10 Euro Rabatt auf die Grundgebühr. Außerdem ist die Grundgebühr im ersten Jahr noch günstiger.
So sieht das dann zum Beispiel aus:
- Man hat den MagentaMobil-M-Handyvertrag mit 5 GB Datenvolumen bei der Telekom.
- Nun soll die Partnerin auch einen Handyvertrag von der Telekom bekommen.
- Sie hat dann die Wahl zwischen drei Telekom-Partnerkarten:
- Der Family Card S mit Allnet-Flat und 2,5 GB Datenvolumen;
- der Family Card M mit Allnet-Flat und 5 GB Datenvolumen;
- und der Family Card L mit Allnet-Flat und 10 GB Datenvolumen.
- Die Tarife entsprechen den normalen MagentaMobil-Tarifen. Sie sind aber dauerhaft um 10 Euro rabattiert.
- Außerdem gibt es noch die FamilyCard Basic für rund 4,95 Euro im Monat, die allerdings lediglich 300 MB Datenvolumen enthält. Lohnt sich nicht, da greift man besser direkt zu einer Prepaid-Karte der Telekom.
Hier geht’s zu den Partner-Tarifen der Telekom.
Kurzum: Eine Telekom-Partnerkarte kostet deutlich über 20 Euro im Monat.
Fazit: Solch ein Partnervertrag der Telekom lohnt sich für alle, die ohnehin einen Vertrag bei der Telekom haben und andere Familienmitglieder mit Premium-Verträgen ausstatten wollen. Wer nur selten telefoniert, nicht unbedingt das beste Handynetz benötigt und die Extra-Leistungen der Telekom nicht benötigt, der kann ruhig zu einem günstigeren Tarif bei einem anderen Anbieter greifen – zum Beispiel zu einem Congstar-Tarif. Denn selbst mit Partner-Rabatt sind die Telekom-Partnerkarten noch ziemlich teuer.
Die O2-Partnerkarte: Sparen durch Kombi-Vorteil
Bei O2 gibt es keine separaten Partnerkarten, sondern schlicht einen Kombi-Rabatt: Wer einen zweiten O2-Free-Handyvertrag ordert, der bekommt bei diesem 10 Euro Rabatt auf die Grundgebühr.
Wenn man als Hauptvertrag den Tarif O2 Free S gebucht hat und denselben Tarif als Partnertarif bestellt, sähe das so aus:
- Handyvertrag: Allnet-Flat & 1 GB Datenvolumen, 19,99 Euro Grundgebühr
- Partnerkarte: Allnet-Flat & 1 GB Datenvolumen, 9,99 Euro Grundgebühr, 29,99 Euro Anschlusskosten.
Insgesamt fallen dann für zwei Handyverträge also 30 Euro im Monat an.
Damit lohnen sich O2-Partnerkarten vor allem für diejenigen, die ohnehin bereits einen Vertrag bei O2 haben und ihrem Partner einen günstigen Tarif verschaffen wollen.
Empfehlung: Alternativ gibt es im O2-Netz diverse andere, sehr günstige Handytarife. Eine Allnet-Flat mit einigen Gigabyte Datenvolumen bekommt man bei anderen Anbietern schon für unter 10 Euro im Monat – und das teils als monatlich kündbare Tarife (ohne lange Laufzeit). Besonders gute Tarif-Tipps gibt es hier: O2-Tarife im Telefónica-Netz.
Die Vodafone-Partnertarife: Datenvolumen aufteilen
Mit der Vodafone-Partnerkarte
- Prinzip:
- Die Red+-Partnerparte ist eine eigenständige SIM-Karte mit eigener Handynummer.
- Man teilt sich aber das Datenvolumen mit der Hauptkarte.
- Außerdem bekommt man für die Partnerkarte 2 GB extra pro Monat.
- Die Verteilung des Datenvolumens lässt sich jeden Tag über die Vodafone-App neu festlegen.
- Insgesamt sind bis zu vier Zusatzkarten zubuchbar – mit jeweils 2 GB Extra-Datenvolumen.
- Ein Beispiel:
- Der Hauptvertrag enthält ein Datenvolumen von 6 GB.
- Hinzu kommt das Extra- Datenvolumen von der Partnerkarte: 2GB.
- Insgesamt stehen beiden Partnern also zusammen 8 GB zur Verfügung.
- Wenn jeder gleich viel surft, kann jeder 4 GB verbrauchen.
Die Kosten einer Partnerkarte im Überblick
- Allnet-Flat
- 2 GB zusätzliches Datenvolumen
- keine Anschlusskosten
- 20,99 Euro Grundgebühr, 24 Monate Laufzeit
Wer eine zusätzliche SIM-Karte für sein Kind sucht, der kann zur Red+ Kids greifen – das sieht so aus:
- 200 Minuten & 50 SMS
- 2 GB zusätzliches Datenvolumen
- keine Anschlusskosten
- 10,99 Euro Grundgebühr, 24 Monate Laufzeit
Es bietet sich allerdings an, dem Nachwuchs eher eine günstige Prepaid-Karte zu besorgen. Damit können Kinder besser lernen, mit Geld umzugehen, dann Prepaid bedeutet schließlich: Kostenkontrolle. Außerdem sind solche Prepaid-Tarife recht günstig.
Die Bewertung: Wer Wert auf das gute Vodafone-Netz legt, der bekommt hier recht günstige Partner-Tarife. Wer sich allerdings das Aufteilen des Datenvolumens sparen möchte und lieber gleich einen eigenen Handyvertrag sucht, der findet bei diversen Anbietern andere, sehr preiswerte Tarife. Im D2-Netz zum Beispiel die Freenet Freeflat.
Tipp: Eine Übersicht besonders guter Handytarife habe ich hier zusammengestellt: Beste Handytarife & bester Handyvertrag.
Andere Handyanbieter mit Zweitkarten: Bieten 1&1, Blau.de & Congstar Partner-Tarife?
Neben den drei Netzbetreibern tummeln sich auf dem deutschen Mobilfunkmarkt diverse andere Anbieter. Sie alle nutzen eines der drei Netze (siehe: Handynetze-Vergleich) – haben aber teils deutlich günstigere Handyverträge im Portfolio. Hier eine kleine Auswahl.
So vertreibt der Anbieter 1&1 zwar keine richtigen Partnerkarten, aber so etwas Ähnliches: Wer bereits einen DSL-Anschluss von 1&1 besitzt, der kann – je nach Vertrag – bis zu vier kostenlose SIM-Karten dazu ordern. Wie das geht, das beschreibt 1&1 hier: Klicken.
Auch Blau.de vertreibt Partnerkarten, sparen kann man damit gegenüber den regulären Tarifen allerdings nicht: Denn die Blau.de-Partnertarife kosten leider exakt dasselbe wie die regulären Handyverträge.
Congstar hingegen hat derzeit noch überhaupt keine Partnertarife im Angebot. Dennoch lässt sich mit Congstar gegenüber den Telekom-Tarifen sparen – die Allnet-Flats mit LTE sind auch ohne Partnerkarte erschwinglich.