Ein Handytarif kann ziemlich komplex sein. Wer sich das erste Mal ein Handy oder Smartphone zulegt und damit möglichst günstig telefonieren will, der hat das wahrscheinlich bereits erkannt, weil er sich (notgedrungen) damit beschäftigen muss. Mehrere Tausend Handytarife haben die Handyanbieter in Deutschland mittlerweile im Angebot. Schwierig, da den Durchblick zu behalten.
Die Hersteller werben mit Allnet-Flat, Prepaid-Vertrag und hohem Datenvolumen, das alles in verschiedenen Mobilfunknetzen zu sehr unterschiedlichen Preisen. Doch was genau ist eigentlich ein Handytarif? Wodurch zeichnen sich beste Handytarife aus? Was ist wichtig, was weniger relevant? Die wichtigsten Fragen und Antworten in der Übersicht.
Was ist ein Handytarif – und wie funktioniert er?
Wenn man mit dem Handy telefonieren, schreiben oder im Internet surfen will, dann braucht man einen Handytarif. Dieser legt fest, wie man sein Handy nutzen kann – und wie viel man für Telefongespräche oder Textnachrichten zahlen muss. Es gibt in Deutschland zahlreiche Handyanbieter, die verschiedene Handytarife zus Auswahl haben. Von denen muss der Kunde sich einen aussuchen und einen Vertrag schließen. Handytarife haben zahlreiche Bestandteile, die in den Vertragsbedingungen mit diversen Fußnoten nachzulesen sind. Zu den wichtigsten zählen: die Laufzeit, der Preis und die Tarifleistungen.
Beispiel für einen Handytarif: Der fiktive Mobilfunkanbieter TelePlusMinus wirbt mit einer “Allnet-Flat mit SMS und 1 GB Datenvolumen”.
Wer sich die Tarifbedingungen genauer ansieht, der erfährt:
- Der Kunde muss sich für 24 Monate an den Anbieter binden. Monatlich zahlt er knapp 20 Euro.
- Dafür darf er so viel mit dem Handy telefonieren, wie er möchte, auch SMS-Nachrichten kann er unbegrenzt verschicken, ohne etwas extra zu bezahlen.
- Im Internet Surfen kann er mit dem Tarif auch – jeden Monat kann er ein Gigabyte an Daten herunterladen. Das reicht, um sehr viele Bilder einige Videos anzuschauen. Überschreitet er die Datenmenge, wird die Geschwindigkeit gedrosselt.
Die Laufzeit
Je nachdem, welchen Handytarif man wählt, bindet der Kunde sich länger oder kürzer an einen Handyanbieter. Üblich sind Handyverträge mit einer Laufzeit von 24 Monaten. In der Regel versuchen die Mobilfunkanbieter, Handyverträge mit langer Vertragslaufzeit abzuschließen, um die Kunden langfristig zu binden und um finanziell besser planen zu können. Außerdem wissen die Handyanbieter, dass Kunden häufig vergessen, ihren Mobilfunkvertrag rechtzeitig zu kündigen – dann verlängert sich der Vertrag stillschweigend um ein weiteres Jahr.
Es gibt auch Verträge mit nur einmonatiger Laufzeit, man muss sie allerdings gut suchen. Günstige Tarife habe ich hier zusammengefasst: “Handyvertrag monatlich kündbar: Handytarife ohne Laufzeit”.
Auch Prepaid-Handytarife, bei denen der Kunde sein Handyguthaben aufladen und dieses Guthaben dann verbrauchen muss, haben in der Regel keine oder nur eine einmonatige Laufzeit. Die günstigsten Handytarife ohne Grundgebühr zeige ich hier: Handytarife ohne Grundgebühr & Handyvertrag ohne Internet-Flat.
Der Preis

Telefonate und SMS lassen sich die Handyanbieter mehr oder weniger teuer bezahlen. Bei der Preisgestaltung sind sie allerdings extrem flexibel – das macht es ziemlich schwierig macht, alle Handytarife miteinander zu vergleichen. Grundsätzlich lassen sich Handytarife nach den festen und den variablen Kosten unterscheiden.
Zu den festen Kosten zählt die monatliche Grundgebühr, zum Beispiel bei einem Handyvertrag unter 10 Euro. Zu den variablen Kosten eines Handytarifs zählen: der Preis pro Telefonminute, die Kosten pro SMS sowie die Kosten pro Megabyte für die Internetnutzung. Oft decken Handytarife mit Grundgebühr bereits einige Dinge ab, zum Beispiel sind in einigen Tarifen 100 Telefonminuten pro Monat enthalten.
Die Tarifleistungen
Was hat der Handytarif zu bieten? Darüber entscheiden die Leistungen, die in dem Handytarif enthalten sind. Wichtig sind hierbei das Handynetz sowie die Inklusivleistungen wie Minutenpakete oder Flatrates, die der Handytarif beinhaltet. Anders gefragt: Was bekommt man für sein Geld?
- Das Handynetz ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Tarifwahl, weil sie unterschiedlich gut ausgebaut sind. Das Netz von D1 (Telekom) oder D2 (Vodafone) ist besser, E-Plus und O2 (Telefónica) sind eher schlechter.
- Die umfangreichste Form der Inklusivleistung ist die sogenannte Allnet-Flat. Damit kann man so viel telefonieren und meist auch SMS schreiben, wie man möchte, und zahlt dafür jeden Monat einen fixen Betrag. Auch die Internet-Nutzung ist bei diesem Handytarif meist bis zu einem Datenvolumen von 500 Megabyte oder 1 Gigabyte inbegriffen. Andere Tarifpakete beinhalten etwa 100 Telefonminuten pro Monat – wer mehr telefoniert, zahlt einen fixen Betrag pro Minute, beispielsweise 9 Cent.
- Es gibt diverse Zwischenformen von Handytarifen: Die einen beinhalten eine Flatrate fürs Internet, aber keine Telefoneinheiten, bei den anderen sind Telefonate und SMS enthalten, aber kein Internet. Hier hilft nur ein genauer Handytarife-Vergleich.
Wie viele Handytarife gibt es in Deutschland?
Das verändert sich ständig, der Mobilfunkmarkt in Deutschland ist extrem beweglich. Aber eine Berechnung der Stiftung Warentest gibt einen Anhaltspunkt: Mehr als 4000 verschiedene Tarife haben die Verbraucherschützer gezählt. Schwierig, da den Durchblick im Tarif-Dschungel zu behalten. Da fragt man sich doch: Warum gibt es so viele Handytarife in Deutschland?
Da gibt es – grob gesagt – zwei Antworten. Die Handyanbieter sagen: Wir wollen jedem Kunden einen individuell passenden Handytarif bieten, das geht – leider leider – nur, indem wir tausende verschiedene Tarife anbieten. Verbraucherschützer sagen: Die Mobilfunkanbieter wollen den Kunden verwirren und gestalten die Mobilfunktarife bewusst unübersichtlich, damit der Kunde letztlich mehr zahlt als er eigentlich müsste.
Was für Handytarife gibt es?
Dazu sei auf die Frage zu Beginn dieses Artikels verwiesen. Außerdem hier noch einmal in der Übersicht eine Unterscheidung der Handytarife nach Preiskriterien:
- Es gibt Handytarife mit mehr oder weniger Inklusiv-Leistungen. Das Maximum ist dabei die Allnet Flat: Sie beinhaltet die Nutzung von Telefon, SMS und Internet. Grob gesagt gilt: Je mehr Leistung, desto höher die monatliche Grundgebühr
- Es gibt Handytarife komplett ohne Inklusiv-Leistungen, meist handelt es sich dabei um einen Prepaid Handytarif. Dabei zahlt man nur das, was man auch verbraucht hat. Also zum Beispiel 6 oder 7 oder 8 Cent pro Minute bei Telefonaten oder auch 9 Cent pro SMS. Bei der Internet-Nutzung kann das aber schnell teuer werden, weil man hier einen (ziemlich hohen) Preis pro Megabyte zahlt. Wer öfters mit dem Handy im Internet surfen will, der sollte sich überlegen, eine Internet-Flatrate mit einem kleinen Inklusiv-Volumen dazuzubuchen.
Was für ein Handytarif passt zu mir?

Das kommt ganz darauf an, was für ein Typ man ist. Eher Quasselstrippe oder eher Vieltexter? Eher Internet-Junkie oder eher der Nur-im-Notfall-Nutzer? Für extreme Vieltelefonierer empfiehlt sich eine Allnet-Flatrate, für Gelegenheitsnutzer empfiehlt sich ein Tarif ohne oder mit nur wenigen Inklusivleistungen.
Auch das Handynetz ist sehr wichtig: Wer Wert darauf legt, immer und möglichst überall erreichbar zu sein, der kommt um das ausgezeichnete Handynetz der Telekom nicht herum. Extrem preisbewusste Handynutzer entscheiden sich dagegen wohl eher für einen Tarif im Netz von E-Plus oder O2. Welches der beste Handytarif ist, das ist also sehr unterschiedlich. Nähere Infos:
Wo kann man Handytarife vergleichen?
Da gibt es eine Fülle von Möglichkeiten. Sehr bekannt und beliebt sind unter anderem die Tarifvergleiche von Verivox und Check24. Dort sind aber längst nicht alle Tarife enthalten – vor allem viele günstige Angebote fehlen in dem Handytarif-Vergleich. Das ist schlecht für den Nutzer, aber gut für die Vermittler: Für teure Handytarife fällt die Provision höher aus, sie verdienen mehr am Vertragsabschluss.
Auch der Handytarif-Rechner auf dieser Internetseite umfasst nicht alle über 4000 Handytarife, die es gibt, aber einen Großteil davon. Und wer vergleicht, der wird feststellen: Der Tarifrechner spuckt (im Vergleich zu Check24 und Verivox) teils sogar günstigere Handytarife aus. Denn in der Übersicht sind auch die Handytarife enthalten, für die keine Provision gezahlt wird. Hier geht’s zum Mobilfunktarife-Vergleich.
Welcher Handytarif ist der beste?
Tja, wenn das pauschal so einfach zu beantworten wäre, dann gäbe es vermutlich all die Vergleichsportale für Handytarife im Internet nicht. Wäre ja auch schön: Tarif mit Allnet Flat im besten D1-Netz zum billigsten Preis. Aber das gibt es natürlich nicht. Oder nur in seltenen Ausnahmefällen, wenn man mal ein besonders günstiges Angebot erwischt. Es hilft alles nichts: Wer den für sich besten Handytarif haben will, der muss sich über folgende Fragen im Klaren sein:
- Benötige ich eine Allnet Flat? Oder darf es auch ein Paket mit wenigen Inklusiv-Einheiten sein?
- Brauche ich ein Super-Duper-Netz von D1, oder ginge auch E-Plus?
- Will ich mich 24 Monate binden oder will ich mit einem Ein-Monats-Handyvertrag flexibel bleiben?
Aktuell sehr günstige Handytarif-Angebote habe ich in den Tarifempfehlungen zusammengestellt: Handytarife unter 10 Euro und Beste Handytarife. Wer flexibel bleiben will, der sollte sich einen monatlich kündbaren Handyvertrag besorgen. Und wer auf der Suche nach dem iPhone 6s ist, der findet vielleicht hier das passende Angebot: iphone 6s mit Vertrag günstig im Vergleich.
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