Du hast bereits diverse Handyvertrag-Angebote verglichen (zum Beispiel den GMX-Handytarif All-Net 300), weißt aber noch immer nicht, welches der billigste (und richtige) Handytarif für dich ist?
Kein Problem: Diese Anleitung hilft dir dabei, aus den vielen Handytarife-Angeboten jenes herauszusuchen, das am besten zu dir passt – egal ob Allnet-Flat, Internet-Flat mit viel LTE-Datenvolumen, ein Tarif mit Freiminuten oder ein Vertrag mit iPhone 6s oder mit dem Samsung Galays S6. Und zwar Schritt für Schritt.
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- Welche Handyvertrag-Angebote sind interessant?
- Wie bewertet man ein Handytarif-Angebot richtig?
- Die Jagd nach Handy-Schnäppchen
1. Welche Handyvertrag-Angebote sind interessant?
Bevor du dich auf die Suche machst, solltest du wissen, was du brauchst (und willst). Nicht jeder benötigt zum Beispiel eine Allnet-Flat. Auf folgende Dinge solltest Handyvertrag-Angebote prüfen:
1.1 Allnet-Flat oder Freiminuten: den eigenen Bedarf kennen
Telefonierst du jeden Monat locker zwischen fünf und zehn Stunden, gerne auch länger? Dann ist eine Allnet-Flat das richtige für dich.
Du telefonierst nur selten, gehts aber oft mit dem Handy ins Internet? Dann ist ein Tarif mit Freiminuten und einer Internet-Flat mit hohem Datenvolumen von über 1 Gigabyte die richtige Wahl. Denn mit solchen Paketen kommt man meist deutlich günstiger weg als mit einer Allnet-Flatrate.
Um einzuschätzen, wie viel du telefonierst und surfst, kannst du dir deine letzten zwei Telefonrechnungen anschauen: So bekommt man meist ein realistisches Bild über den eigenen Verbrauch.
Es gibt da aber auch noch den psychologischen Faktor: Du telefonierst zwar nicht ständig, willst aber trotzdem das gute Gefühl haben, unbegrenzt telefonieren zu können, ohne extra zu bezahlen? Auch dann ist eine Allnet-Flat die bessere Wahl.
1.2 D1-Telekom, D2-Vodafone, O2 oder E-Plus: die Sache mit dem Netzanbieter
Was ist dir wichtiger: Ständig Top-Empfang mit dem Smartphone zu haben? Oder der billigste Preis? Denn die Handytarife im besten Handnetz der Telekom sind meist teurer als jene im O2-Netz.
Auch die günstigeren Netze von O2 und E-Plus sind aber in Großstädten ziemlich gut ausgebaut, auf dem Land könnte man mit einem Handyvertrag-Angebot im O2-Netz da schon eher Probleme bekommen. Tipp: Frage Freunde und bekannte nach ihren Erfahrungen mit den verschiedenen Netzen.
Einen ganz guten Eindruck vermitteln auch die Karten zur Netzabdeckung der Anbieter:
Wichtig zu wissen: O2 und E-Plus sind fusioniert und legen gerade ihre Netze zusammen. Mobilfunk-Kunden von O2 nutzen also auch das E-Plus-Netz – und umgekehrt. Das gilt aber (noch) nicht für die LTE-Netze, in denen Nutzer rasant im Internet unterwegs sind.
1.3 Flexibel oder wechselfaul: die Vertragslaufzeit
Suchst du ein Handyvertrag-Angebot, bei dem die Konditionen dauerhaft so gut sind, dass du auch nach 24 Monaten nicht kündigen musst? Oder soll’s eher ein monatlich kündbarer Handytarif sein, um maximal flexibel zu bleiben?
Mittlerweile gibt es auch diverse sehr günstige Tarife mit einer kurzen Vertragslaufzeit von einem Monat. Dafür zahlt man dort meist Anschlusskosten (quasi eine “Startgebühr”) von etwa 30 Euro. Bei 24-Monats-Laufzeitverträgen fällt diese Gebühr oft weg.
Bei Handyvertrags-Angeboten mit einer Laufzeit von 24 Monaten sollte man darauf achten, dass die einst günstige Grundgebühr häufig nach 24 Monaten steigt: Statt zehn Euro zahlt man dann beispielsweise 20 Euro im Monat für eine Allnet-Flat. Bei solchen Angeboten sollte man sich also darauf einstellen, nach zwei Jahren wieder den Anbieter zu wechseln.
1.4 Neues Handy zum Vertrag – oder tut’s das alte Gerät noch?
Dein altes Handy ist zu oll? Oder du willst ganz einfach das neueste Smartphone haben, zum Beispiel das brandneue iPhone 6s mit Vertrag günstig ergattern? Dann kann es sich lohnen, einen Vertrag mit subventioniertem Smartphone abzuschließen. Dabei gilt:
- Die monatliche Grundgebühr ist dann deutlich höher als bei einem Vertrag mit gleicher Leistung ohne Smartphone.
- Besonders bei Top-Smartphones wie dem iPhone 6s oder dem Samsung Galaxy S6 Edge+ zahlt man locker 20-30 Euro zusätzlich pro Monat.
Es zahlt sich aber meist trotzdem aus, und zwar dann, wenn…
- …man sich das Smartphone ohnehin zum Neupreis gekauft hätte.
- …man sich ohnehin den entsprechenden Vertrag zugelegt hätte, den man nun mit dem Smartphone abschließt.
- …man den Vertrag nach 24 Monaten wieder kündigt.
So gibt es beispielsweise das iPhone 6s mit Allnet-Flat sowie Internet-Flat mit 2 GB LTE-Datenvolumen im D1-Netz für 50 Euro Grundgebühr im Monat als Handyvertrags-Angebot. Man zahlt also für zwei Jahre 1200 Euro. Das neue iPhone 6s kostet eigentlich etwa 740 Euro. Hätte man sich Apples Premium-Smartphone ohnehin gekauft, zahlt man also für die Allnet-Flat:
1200 Euro – 740 Euro = 460 Euro für zwei Jahre, also knapp 20 Euro im Monat. Also ein gutes Angebot für eine Allnet-Flat im besten Netz.
2 Wie bewertet man ein Handytarif-Angebot richtig?
Es gibt diverse Kostenfaktoren, die man beachten sollte, wenn man Handyvertrag-Angebote vergleicht. Hier die wichtigsten Faktoren im Überblick.
2.1 Die Grundgebühr
Die Grundgebühr ist der wichtigste Kostenpunkt bei einem Handytarif-Angebot. Sie fällt monatlich an, es sind wiederkehrende Kosten – diese sollten also nicht zu hoch sein.
Bei Handyvertrag-Angeboten kann es zudem einige Besonderheiten geben:
- Bei manchen Handytarif-Angeboten steigt die einst günstige Grundgebühr nach einiger Zeit, zum Beispiel nach 6, 12 oder 24 Monaten. Wenn der einst günstige Tarif dann nicht mehr günstig ist, sollte man vorsorglich kündigen.
- Es kommt vor, dass die Grundgebühr nicht direkt reduziert ist – stattdessen bekommt man vom Anbieter des Schnäppchens eine Summe von beispielsweise 240 Euro einige Wochen nach Vertragsabschluss ausgezahlt. So sinkt die Grundgebühr rechnerisch um zehn Euro monatlich. Wer das nicht will, der sollte lieber einen Handyvertrag ohne Auszahlung wählen – und darauf achten, dass die Grundgebühr “direkt auf der Rechnung” reduziert ist.
- In jedem Fall sollte man einen Blick ins Kleingedruckte werfen.
2.2 Die Anschlusskosten
Dies gilt nicht nur für Handyvertrag-Angebote, sondern generell für Handytarife: VIele Anbieter nehmen zum Start einfach mal 10 oder 20 oder 30 Euro vom Kunden. Sie nennen das dann Anschlussgebühr oder so ähnlich. Sie fällt meist bei Handyverträgen mit geringer Laufzeit an – das ist der Preist der Flexibilität.
Die Anschlusskosten fallen besonders bei Tarifen mit einer sehr geringen Grundgebühr ins Gewicht: Wenn man monatlich ohnehin nur 3 Euro für einen kleinen Handyvertrag mit Freiminuten zahlt, dann wären 30 Euro Anschlusskosten ziemlich viel.
2.3 Die Kostenfallen
Manch vermeintliches Handytarif-Schnäppchen entpuppt sich als Kostenfresser – dank einiger installierter Kostenfallen. Darauf sollte man achten:
Extra-Datenvolumen mit Datenautomatik
Bei vielen günstigen Handyvertrag-Angeboten – vor allem im Netz von O2 und E-Plus – ist mittlerweile die Datenautomatik voreingestellt: Wenn man sein Internet-Datenvolumen verbraucht hat, dann werden automatischmeist 100 MB nachgebucht, in der Regel für 2 Euro. Und das bis zu drei Mal: Wer 300 Mb extra verbraucht, zahlt also monatlich 6 Euro drauf.
Bei Handyverträgen ohne Datenautomatik wird die Internet-Geschwindigkeit gedrosselt, sobald man sein gebuchtes Datenvolumen verbraucht hat. Man kann aber im Schneckentempo weitersurfen.
Bei manchen Tarifen lässt sich die Datenautomatik deaktivieren, bei anderen ist das nicht möglich, da sie fester Tarifbestandteil ist. Ob dies der Fall ist, steht im Kleingedruckten.
Nutzlose Service-Dienste
Einige Handyvertrag-Angebote scheinen besonders günstig – und werben zudem mit kostenlosen Zusatzdiensten wie einem Virenschutz. Doch beim Blick in die Fußnote zeigt sich dann: Der Virenschutz ist nur in den ersten drei Monaten gratis, danach werden dafür beispielsweise fünf Euro berechnet. Hier gilt:
- Solche Zusatzdienste sind in der Regel nutzlos, die braucht kein Mensch.
- Man kann – und sollte – sie daher rechtzeigit kündigen, am besten direkt nach Vertragsabschluss.
- Auch hier gilt also: Vertragsbedingungen genau prüfen!
Handy-Bundles
Manche Handyvertrag-Angebote locken mit einem Handy und einem weiteren Elektrogerät: einer Playstation 4, einem Roller, einem Flachbild-Fernseher. Doch bei diesen Angeboten zahlt man immer drauf (ich habe bisher zumindest noch kein Angebot gefunden, bei dem das nicht so ist). Denn die Grundgebühr bei diesen Tarifen ist meist derart hoch (zum Teil liegt sie über 100 (!) Euro pro Monat), dass man sich für dasselbe Geld die entsprechenden Geräte auch kaufen könnte – und dazu einen deutlich günstigeren Tarif mit besseren Leistungen bekommt.
3. Die Jagd nach Handy-Schnäppchen
Du weißt nun also, was du willst und wie man Handyvertrag-Angebote bewertet. Nun fehlt nur noch eins: Wo verstecken sich die besten Handytarife-Angebote? Wer bietet die besten Deals? Da gibt es mehrere Möglichkeiten – je nachdem, wie viel Zeit (und Mühe) man investieren will.
3.1 Für Faule: der Tarifvergleich
Im Internet gibt es ja zahlreiche Tarifrechner, darunter die bekannten Marken Check24 oder Verivox. In einem Test des Verbrauchermagazins Finanztip zeigten Verivox und Check24 im Vergleich allerdings nie den günstigsten Tarif an. Gut schnitt hingegen der Rechner von Tariffuxx ab – diesen habe ich auch im Handytarif-Vergleich eingebunden. Die wichtigsten Vor- und Nachteile der Handytarif-Vergleichsrechner im Überblick:
Vorteile
- Man kann den für sich besten Handyvertrag aus einer Vielzahl von Angeboten mit wenigen Klicks ermitteln.
- Mit einem Tarifrechner kann man sich schnell einen Überblick über günstige Handytarife verschaffen.
Nachteile
- Kein Tarifrechner hat sämtliche Handytarife und Handyvertrags-Angebote in der Datenbank. Manche Schnäppchen fallen dabei also unter den Tisch und Sparpotenzial geht verloren.
- Oft sind ältere Handytarif-Schnäppchen noch gültig, werden aber nicht mehr direkt vom Handyanbieter vermarktet – und tauchen in den Tarifrechnern nicht auf.
- Kostenfallen wie etwa die Datenautomatik tauchen in den Daten der Vergleichsrechner zunächst nicht auf.
- Für einen Vergleich von Handyverträgen mit Smartphonestaugen die Rechner kaum; erfahrungsgemäß spucken sie oft vergleichsweise teure Angebote aus.
3.2 Für Fleißige: die individuelle Suche
Auf Tarifrechner ist nicht immer Verlass. Besonders fleißige Sparfüchse begeben sich also auf die individuelle Tarifsuche. Doch es ist sehr mühsam und zeitaufwändig, sich durch die Vielzahl der Anbieter mit ihren Angeboten zu wühlen – da verliert man schnell den Überblick. Es kann sich aber lohnen: So muss man sich nicht auf die Tarifrechner verlassen und kann individuell das für sich beste Angebot heraussuchen.
- Eine Übersicht günstiger Handyanbieter habe ich hier zusammengestellt: Günstige Handyanbieter.
- Du suchst einen Handyvertrag mit Smartphone? Dann schau immer wieder bei diesen Shops vorbei, dort gibt es immer wieder gute Angebote:
Diese Übersicht ist nicht vollständig und kann es auch nicht sein – erfahrungsgemäß finden sich hier aber immer wieder nette Schnäppchen.
Im Prinzip müsste man nun auch immer wieder bei den Handyanbietern seiner Wahl vorbeischauen, um kein Angebot zu verpassen. Doch das tun auch andere im Internet – und geben Empfehlungen.
3.3 Für Normalos: Tarif-Empfehlungen lesen
Mittlerweile tummeln sich im Internet einige Blogs, die sich auf Schnäppchen spezialisiert haben, auch Handytarife und Handyvertrag-Angebote mit und ohne Smartphone finden sich dort immer wieder. Auch ich sammle die günstigsten Tarife (etwa mit Allnet-Flat, Freiminuten und viel Datenvolumen) und stelle sie auf mehreren Übersichtsseiten vor – und zwar hier:
- Beste Handytarife
- Handyvertrag bis 10 Euro
- Handyvertrag ohne Laufzeit, monatlich kündbar
- iPhone 6s mit Vertrag günstig
- Handytarife mit Freiminuten und Internet-Flat
Der Nachteil solcher Schnäppchen-Empfehlung ist natürlich: Man muss demjenigen vertrauen, der die Tarife empfiehlt. Man muss also glauben, dass es die wirklich günstigsten Tarife zu dem Preis sind. Ob das so ist, das kann man ansatzweise mithilfe der Tarifrechner herausfinden: Sind die Schnäppchen-Empfehlungen genauso günstig (oder noch günstiger) als das billigste Angebot des Tarifrechners, dann sind die Tipps offenbar recht brauchbar.
Der große Vorteil der Tarif-Empfehlungen aber ist: Es wird nicht nur der Tarif vorgestellt, sondern es gibt (in der Regel) auch Hinweise auf mögliche Kostenfallen wie beispielsweise die Datenautomatik.
Wer sich nicht tagelang durch die Tarif-Angebote wühlen möchte, der sollte daher:
- die Empfehlungen der Handytarif-Angebote lesen
- und diese mit dem Handytarif-Rechner überprüfen.
- So findet man ziemlich sicher die besten Handyvertrag-Angebote.