Der Mobilfunk-Anbieter DeutschlandSim hatte früher ziemlich billige Handytarife im Angebot. Und noch immer sind die Tarife auf den ersten Blick sehr günstig – aber sind sie auch fair?
Denn neben dem niedrigen Preis gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, bevor man den Vertrag abschließt: Auf welches Netz setzt DeutschlandSim? Welche Kostenfallen gibt es? Was hat es mit den National-Handytarifen auf sich? Und was muss man bei der Mitnahme der Handynummer beachten? DeutschlandSim im Check.
DeutschlandSim-Tarife im Test: Angebote & Aktionen
Die Tarife von DeutschlandSim sind auf einem recht niedrigen Niveau – dennoch würde ich davon abraten, einen Vertrag zur regulären Grundgebühr abzuschließen. Es gibt immer wieder wechselnde Aktionen und Angebote, mit denen DeutschlandSim Kunden locken will, oft sogar Handytarife unter 10 Euro. Und bei einem dieser Angebote kann man dann zuschlagen.
Prinzipiell hat der Anbieter Tarife im Netz von O2 und D2 im Repertoire. Die D2-Tarife sind aber vergleichsweise teuer und lohnen sich kaum. Die Handytarife im O2-Handynetz sind hingegen meist sehr preiswert – und zudem mit LTE ausgestattet. Weiterer Pluspunkt: Die Verträge sind meist monatlich kündbar.
Der große Nachteil: Die Tarife sind seit Februar 2018 nur noch in der “National-Variante” zu haben- Das heißt: Diese Tarife sind nicht für die Nutzung im Ausland freigeschaltet – die SIM-Karte funktioniert nur in Deutschland. DeutschlandSim spricht hierbei auch von Handytarifen ohne Roaming.
Kurzum bedeutet das: Mit einem Handyvertrag von Deutschlandsim kann man sein Handy auf Reisen – etwa im Spanien-Urlaub – nicht zum Telefonieren oder Surfen nutzen. Ich rate daher grundsätzlich davon a, bei DeutschlandSim einen Vertrag abzuschließen.
Viele Handytarif-Angeboten des Anbieters sind übrigens meist nur für kurze Zeit auf der Startseite zu finden
Man sollte zudem bedenken, dass bei den meisten Tarifen die Datenautomatik fester Tarifbestandteil ist, sie lässt sich in der Regel nicht deaktivieren.
Wer steckt dahinter?
Drillisch-Tochter DeutschlandSim
DeutschlandSim gehört, wie auch Smartmobil, WinSim, Sim.de, Maxxim oder Yourfone, zum Mobilfunk-Dienstleister Drillisch. Die Drillisch Online AG ist weit weniger bekannt als die Marken, hinter denen sie steckt. Dennoch erwirtschaftet das börsennotierte Unternehmen einen Jahresumsatz von mehreren hundert Millionen Euro, seit einiger Zeit beteiligt es sich gar finanziell am Ausbau des O2-Netzes.
Drillisch setzt bei der Tarifstruktur seiner vielen Marken auf sehr niedrige Preise, verknüpft mit vielen Aktionen. Das ist nicht immer ganz einfach zu durchschauen, darum liste ich hier stets empfehlenswerte Angebote auf.
Kontakt & Hotline
Nutzern stehen verschiedene Wege offen, DeutschlandSim zu kontaktieren. Postalisch läuft es über die Adresse von Drillisch:
Drillisch Online AG
Wilhelm-Röntgen-Str. 1-5
63477 Maintal
Zudem hat das Unternehmen mehrere Telefon-Hotlines eingerichtet:
- Bestell-Hotline: 06181 70 830 85 (Montag – Samstag von 08:00 Uhr – 22:00 Uhr)
- Kunden-Hotline: 06181 70 830 93 (Montag – Freitag von 00:00 Uhr – 24:00 Uhr)
- Telefax: 06181 70 830 99
- Sperrung der SIM-Karte: 06181 70 83 044 (täglich von 00:00 bis 24:00 Uhr)
- Zudem steht Nutzern das Kontaktformular zur Verfügung.
Weitere Antworten zu häufigen Fragen gibt der Anbieter auf der Service-Seite.
Wie gut ist das Netz?
Wer die Frage nach Netzabdeckung und Netzqualität stellt, der sollte wissen: DeutschlandSim ist kein Netzbetreiber, hat also kein eigenes Netz, sondern kauft Kapazitäten ein. Bei seinen Tarifen setzt DeutschlandSim auf zwei Handynetze: Das Netz von O2 und das D2-Vodafone-Netz. Näherer dazu steht auch im Artikel DeutschlandSim-Netz: Welches Netz nutzt DeutschlandSim?
Die Tarife im D2-Netz sind etwas teurer, die Handytarife im Netz von O2 sind etwas günstiger und oft mit dem schnellen LTE-Internet-Standard ausgestattet. Dafür ist das D2-Netz tendenziell besser, wie unabhängige Netztests immer wieder gezeigt haben.
Kurz gesagt: Wie gut das Netz von DeutschlandSim ist, das hängt vom jeweiligen Netzbetreiber ab:
- Wer sich über das DeutschlandSim-Netz beschwert, der sollte sich an O2 oder D2-Vodafone wenden. Die sind für das Netz verantwortlich. Und dann im Zweifel zu einem Netz mit besserer Abdeckung am Wohnort wechseln.
- Die Netzabdeckung von O2 lässt sich hier ermitteln, die Netzabdeckung von D2-Vodafone hier.
Was man noch wissen sollte
Kostenfalle Datenautomatik
DeutschlandSim setzt bei den meisten neuen Tarifen – im O2-Netz – auf eine integrierte Datenautomatik. Das heißt: Wer sein monatliches Datenvolumen ausgeschöpft hat, der bekommt automatisch 100 MB für zwei Euro nachgebucht, und das bis zu drei Mal im Monat. Maximal zahlt man also sechs Euro zusätzlich zur monatlichen Grundgebühr.
Wer das nicht will, der sollte lieber zu einem anderen Handytarif greifen: Denn die Datenautomatik lässt sich bei DeutschlandSim in der Regel nicht mehr deaktivieren. Zumindest bei den meisten neueren Tarifen ist dies der Fall.
DeutschlandSim kündigen
Wer den Handyvertrag kündigen möchte, der macht dies am besten schriftlich per Einschreiben an die oben genannte Adresse.
- Bei Zwei-Jahres-Verträgen muss die Kündigung spätestens drei Monate vor Vertragsende beim Anbieter sein.
- Bei Monatsverträgen ist die Kündigungsfrist 30 Tage zum Monatsende.
Nicht vergessen: Kündigungsbestätigung anfordern und gut abheften.
Handynummer mitnehmen
Man kann seine alte Handynummer zu DeutschlandSim mitnehmen (portieren), der Anbieter berechnet dafür nichts. Er zahlt dafür aber in der Regel auch keinen Zuschuss. Das Problem: Der alte Handyanbieter verlangt meist zwischen 25 und 30 Euro für die Portierung der Rufnummer.
Bei einigen Mobilfunkanbietern gibt es beim Neuvertrag daher einen Bonus für die Rufnummernmitnahme, bei DeutschlandSim aber nur sehr selten, und meist nur bei Aktionstarifen.
Weitere nützliche Informationen zur Mitnahme seiner alten Nummer habe ich hier zusammengestellt: Rufnummernmitnahme: So klappt die Portierung der Handynummer.
DeutschlandSim im Ausland nutzen
Im Ausland kann die Telefonrechnung schnell sehr hoch ausfallen, und wer auch noch das mobile Internet im Urlaub benutzt, dem droht beim Blick auf die Monatsabrechnung ein Schock. Daher sollte man vorher in die DeutschlandSim-Tarifdetails zum jeweiligen Land schauen.
Ist es ein EU-Land, empfiehlt es sich, eine der recht günstigen EU-Optionen zu buchen. Diese ist bei manchen Tarifen verfügbar. Wenn das der Fall ist, dann lässt sie sich online aktivieren, und zwar über die “persönliche Servicewelt” unter “Optionen”. Langfristig fallen in der EU aber keine Zusatzkosten mehr an: Ab dem 15.06.2017 müssen alle Anbieter EU-Roaming ohne Zusatzkosten anbieten.
Beachten sollte man zudem: DeutschlandSim hat neue Tarife ohne Roaming im Tarif-Portfolio, die sich nicht im Ausland nutzen lassen. Wer vorhat, zu verreisen, der sollte also vorab am besten in seine Tarif-Details schauen, ob der Vertrag für die Nutzung im Ausland freigeschaltet ist.
Und: Seit Februar 2018 hat DeutschlandSim nur noch die National-Tarife im Programm. Die älteren Tarife sollten sich auch im Ausland nutzen lassen, mit den neuen Tarifen ist eine Handynutzung im Ausland ausgeschlossen.