Der Anbieter Smartmobil schneidet im Check eher durchschnittlich ab: Nicht nur die Handy-Werbung ist sehr nervig, die Tarife sind – im Angebot – nur auf den ersten Blick sehr günstig. Außerdem sollte man auf einige Dinge achten, bevor man einen Allnet-Flat-Vertrag abschließt. Doch wer steckt eigentlich hinter Smartmobil? Wie gut ist das Netz, und welche Kostenfallen verstecken sich in den Handytarifen? Der Anbieter-Check.
Inhaltsverzeichnis
Smartmobil-Tarife im Test: Angebote & Aktionen
Die Tarife sind in der Standard-Ausführung zwar recht preiswert, aber nicht unbedingt Super-Schnäppchen. Außerdem sollte man möglichst niemals zum regulären Preis zuschlagen: Es gibt immer wieder wechselnde Angebote und Aktionen, mit denen man sich dicke Rabatte auf die reguläre Grundgebühr sichern kann.
Häufig sind Angebote auf wenige Tage begrenzt, die Handyverträge waren in der Vergangenheit aber oft trotzdem noch buchbar. Dies ging über einige versteckte Links, mittlerweile ist das aber nicht mehr möglich.
Derzeit sind meiner Ansicht nach beide LTE-Smartmobil-Angebote empfehlenswert. Vorteil: Sie sind täglich kündbar – ein Wechsel ist also jederzeit möglich. Lohnt sich für alle, die wohl bald schon wieder den Anbieter wechseln wollen:
- Smartmobil LTE 2GB: 300 Einh., 2 GB, 7,99 Euro Grundgebühr, täglich kündbar. Zum Angebot.
- Smartmobil LTE 3GB: Allnet-Flat, 3 GB, 9,99 Euro Grundgebühr, täglich kündbar. Zum Angebot.
Wer weniger oder mehr Leistung sucht oder einfach etwas ganz anderes: Es gibt diverse andere Tarife, die sehr günstig zu haben sind. Ich empfehle einen Blick in die Übersicht: Beste Handytarife & bester Handyvertrag im Vergleich.
Hinweis: Einst war bei bei Smartmobil die Datenautomatik voreingestellt, die für Mehrkosten sorgen kann. Dies ist bei den Tarifen aus dem Jahr 2019 nicht mehr der Fall.
Wer steckt dahinter?
Drillisch-Tochter Smartmobil
Die werbewirksame Figur hinter dem Mobilfunk-Anbieter war mal der Schlagersänger Heino, dann übernahm Lukas Podolski. Aktuell geht es etwas ruhiger zu an der Werbe-Front: Derzeit wirbt kein bekannter Mensch für die Marke.
Doch wer steckt eigentlich hinter Smartmobil? Die Antwort: Das recht unbekannte, aber stark wachsende Unternehmen Drillisch. Die Zahlen sprechen für sich: Die Drillisch AG hat einem Umsatz von 313,4 Millionen Euro, ein operatives Ergebnis von 55,1 Millionen Euro und 655 Mitarbeiter (30.9.2015).
Der Drillisch-Konzern mit Sitz in Maintal steckt auch hinter Marken wie WinSim, DeutschlandSim, PremiumSim, HelloMobil, Yourfone oder Sim.de. Bei den Marken setzt das Unternehmen auf eine Strategie niedriger Preise, gekoppelt mit ständig wechselnden Angeboten.
Kontakt & Hotline
Wer mit Smartmobil in Verbindung treten möchte, um sich über Angebote, Aktionen und andere Fragen zu informieren, der hat dazu verschiedene Möglichkeiten.
Postalisch ist Smartmobil über die Adresse von Drillisch erreichbar.
Drillisch Online AG
Wilhelm-Röntgen-Str. 1-5
63477 Maintal
Zudem hat der Anbieter für seine Kunden verschiedene Telefon-Hotlines geschaltet – je nachdem, welches Anliegen sie haben:
- Allgemeine Hotline: 06181 7074 030 (Täglich von 00:00 Uhr – 24:00 Uhr)
- Telefax: 06181 7074 063
- Sperrung der SIM-Karte: 06181 7074 044 (täglich von 00:00 bis 24:00 Uhr)
Alternativ gibt es die Möglichkeit, das Kontaktformular zu nutzen.
Weitere Infos finden sich auch auf der Service-Seite.
Wie gut ist das Netz?
Weil Smartmobil kein Netzbetreiber ist, muss der Anbieter auf fremde Mobilfunk-Kapazitäten zurückgreifen. Dabei kooperiert er zum einen mit Vodafone, zum anderen mit O2. Der Anbieter hat also Tarife im D2-Netz von Vodafone und im Netz von O2 (Telefónica) im Repertoire
Beide Netze liegen im Handynetze-Vergleich hinter dem besten Netz der Telekom (D1), holen aber auf. Vor allem beim mobilen Telefonieren ist der Unterschied zwischen den Netzen nicht mehr so groß.
Wie gut das Smartmobil-Netz ist, hängt also vom gewählten Tarif mit dem entsprechenden Netz ab. Eine genaue Übersicht, welcher Handytarif in welchem Netz funkt, gibt es zum Beispiel im Artikel zum Smartmobil-Netz: Welches Netz nutzt Smartmobil?
Wie gut die Netzabdeckung am jeweiligen Standort ist, das lässt sich hier ermitteln:
Was man noch wissen sollte
Kostenfalle Datenautomatik
Smartmobil setzte lange Zeit bei den meisten Tarifen im O2-Netz auf die Datenautomatik. Lange Zeit war sie bei den neueren Handyverträgen ein sogenannter „fester Tarifbestandteil“, sie lies sich also nicht deaktivieren.
Seit Anfang 2018 war die Datenautomatik bei Smartmobil dann plötzlich wieder deaktivierbar: Wer einen neuen Handyvertrag bei dem Anbieter abschloss, der konnste die automatische Datenvolumen-Nachbuchung also abschalten. Das geht per E-Mail, online oder telefonisch (unter 06181 7074 030).
Bei den aktuellen 2019er-Verträgen ist aber keine Datenautomatik integriert.
Mit der Datenautomatik werden automatisch mehrere hundert MB für ein paar Euro nachgebucht, wenn man sein Datenvolumen verbraucht hat. Durchschnittlich kostet das pro 100 MB je einen Euro. Je nach Tarif werden 200 bis 500 MB für je 2 bis 5 Euro nachgebucht.
Wenn man regelmäßig sein Datenvolumen sprengt, lohnt sich die Datenautomatik in der Regel nicht. Meist ist es günstiger, von vornherein einen Handyvertrag mit mehr Datenvolumen abzuschließen. Oder man besorgt sich lieber gleich einen Tarif ohne Datenautomatik.
Das Problem: Wer innerhalb des Anbieters den Vertrag wechseln will, muss ebenfalls zahlen.
Kosten für den Tarifwechsel
Die Kosten für den Tarifwechsel beziffert Smartmobil mit 24,95 Euro.
Wer also zum Beispiel statt einer Allnet-Flat mit 500 MB einen Tarif mit 2 GB haben will, der kann den Tarifwechsel in der „Persönlichen Servicewelt“ beantragen, muss dafür aber knapp 25 Euro zahlen.
Man könnte nun theoretisch auch einen neuen Handyvertrag beim Discount-Anbieter abschließen, um die Kosten für den Tarifwechsel zu umgehen. Doch meist muss man dann wiederum erneut Anschlusskosten von knapp 30 Euro zahlen. Bringt also nichts.
Smartmobil kündigen
Den Handyvertrag sollte man – wie bei allen Handyprovidern – schriftlich kündigen und eine entsprechende Kündigungsbestätigung einfordern.
Die Kündigungsfrist liegt bei monatlich kündbaren Handyverträgen in der Regel 30 Tage zum Monatsende, bei 24-Monats-Verträgen muss die Kündigung spätestens drei Monate vor Ende des Vertrags beim Anbieter sein.
Alle Infos sowie Tipps zur kostenlosen Online-Kündigung per Fax gibt es hier: Smartmobil kündigen: So geht’s per Online-Fax.
Handynummer mitnehmen
Man kann seine Handynummer zu Smartmobil mitnehmen. Dafür gibt es manchmal einen Bonus zwischen 10 und 25 Euro, vor allem bei Angeboten gewährt der Anbieter oft einen solchen Zuschuss.
Der alte Handyanbieter berechnet allerdings in der Regel eine Gebühr zwischen 25 und 30 Euro für die Portierung der Rufnummer. Da kommt man nicht dran vorbei, wenn man seine alte Rufnummer behalten möchte. Weiter Infos hier: Rufnummernmitnahme: So klappt die Portierung der Handynummer.
Das Handy im Ausland nutzen
Wer im EU-Ausland telefonieren oder im Internet surfen möchte, der kann bei Smartmobil im Nachhinein ein EU-Paket dazubuchen. Damit kann man unbegrenzt im EU-Ausland telefonieren sowie – je nach Tarif – bis zu 1 GB Datenvolumen nutzen. Besonderheit: Das gilt auch in der Schweiz.
Am 15. Juni 2017 sind die EU-Roaming-Gebühren aber ohnehin abgeschafft worden. Wer einen Vertrag ohne Auslands-Paket hat, der kann seinen Tarif dann im EU-Ausland genau so nutzen wie in Deutschland, ohne etwas extra zu zahlen.
Daher lohnen sich die derzeitigen Smartmobil-Auslands-Pakete nur dann, wenn man vorhat, öfters in die Schweiz zu reisen. Denn hier gilt das Smartmobil-Paket auch. Alle anderen nutzen besser den nach EU-Verordnung regulierten Tarif. Wer wechseln möchte: Das geht unter anderem online in der Persönlichen Servicewelt unter „Tarifoptionen –> Ausland“. Auch, wer noch eine alte EU-Option bei Smartmobil hat, sollte in den EU-regulierten Tarif wechseln.
Im außereuropäischen Ausland kann es allerdings schnell teuer werden. Wie hoch die Mobilfunkkosten im Ausland sind, sollte man vor Reisen in den Vertragsbedingungen von Smartmobil nachlesen.