
Klarmobil macht es, Congstar macht es, und Freenet macht es auch: Die Anbieter bewerben ihre Tarife mit D-Netz-Qualität. Doch was steckt dahinter? Ist das „beste D-Netz“ von Congstar dasselbe Handynetz wie das von Klarmobil?
Was sich hinter dem Wörtchen D-Netz-Qualität verbirgt, welche Unterschiede es bei den Anbietern gibt (zum Beispiel: 5G) und welche Mobilfunknetze wirklich dahinterstecken – die Übersicht.
Tipp: Einer der aktuell besten Handytarife in D-Netz-Qualität ist aktuell die Freenet Freeflat – für 10 Euro monatlich bekommt man viel Leistung für wenig Geld. Für Anspruchsvolle empfiehlt sich hingegen die Congstar Allnet-Flat. Beide Tarife sind auch ohne Laufzeit (monatlich kündbar) erhältlich.
Was heißt „Beste D-Netz-Qualität“?
Was also bedeutet nun der Slogan „D-Netz-Qualität“? Die Antwort: Dahinter können sich zwei Handynetze verbergen:
- das D1-Netz der Telekom;
- das D2-Netz von Vodafone.
So sieht es zum Beispiel bei Congstar aus:

Telekom und Vodafone verbieten den Providern wie Klarmobil in der Regel, direkt mit D1- oder D2-Netz-Empfang zu werben. Darum sprechen die Anbieter etwas allgemeiner zum Beispiel von „bester D-Netz-Qualität“.
D1 vs. D2: Was ist besser?
Obwohl die Anbieter teilweise mit bester Qualität im D-Netz werben (manche schreiben auch von „Top D-Netz-Qualität“), ist die Netzqualität und Netzabdeckung nicht gleich: Denn das D1-Mobilfunknetz der Telekom ist im Handynetze-Vergleich deutlich besser als das D2-Mobilfunknetz von Vodafone.
Bei der Sprachqualität gibt es zwar kaum Unterschiede, wohl aber bei der Netzabdeckung mit LTE und 5G. Wie gut die jeweiligen Netze ausgebaut sind, zeigen die Karten der Anbieter zur Netzabdeckung:
Außerdem gibt es in Deutschland noch den Netzbetreiber Telefónica mit dem O2-Netz und ab Dezember 2023 den Netzbetreiber 1&1. In Sachen D-Netz-Qualität spielen die beiden anderen Netze aber keine Rolle.
LTE vs. 5G: Unterschiede beim mobilen Internet

Vor allem beim Ausbau des schnellen 5G-Standards fürs mobile Internet liegt die Telekom weit vorn. Das zeigen immer wieder unabhängige Handynetz-Tests etwa von der Stiftung Warentest. Aber auch bei der Abdeckung mit dem LTE-Standard hat die Telekom die Nase vorn.
Die beste Netzabdeckung hat man tendenziell also mit einem Handyvertrag im besten Handynetz der Telekom. Vodafone landet in Netztests regelmäßig auf dem zweiten Platz.
Der 5G-Standard war zunächst nur in den Original-Tarifen der Netzbetreiber freigeschaltet. Das hat sich aber geändert:
Aktuell gibt es viele günstige 5G-Tarife im D-Netz, und zwar im Telekom-Netz und im Vodafone-Netz. gibt es in der Regel nur direkt bei Telekom und Vodafone.
Das ist aktuell zwar noch nicht so wichtig, weil die 5G-Mobilnetze der Anbieter noch nicht so gut ausgebaut sind wie das bisherige 4G-Netz (LTE). Aber in Großstädten kannst du von der schnelleren Netzanbindung durchaus profitieren.
Wer viel mit dem Handy telefoniert, für den bietet das 5G-Netz derzeit keinen Mehrwert: Telefonieren ist nur über das LTE-Netz möglich sowie über das ältere GSM-Netz. Und auch, wer ein älteres Handy hat, profitiert kaum von 5G: Ältere Modelle unterstützen den neuen Funkstandard in der Regel nicht.
Kurzum: Ein Tarif in D-Netz-Qualität mit LTE unterscheidet sich bei der Leistung nicht wesentlich von einem 5G-Tarif.
50 Mbit vs. 500 Mbit: Die Maximalgeschwindigkeit in den D-Netzen

Die Discounter, die ihre Tarife in D-Netz-Qualität bewerden, bieten nicht die Maximalgeschwindigkeit, welche die Netzbetreiber Telekom und Vodafone versprechen: So ist bei den Discount-Tarifen meist bei 25 oder 50 Mbit/s Schluss, die Netzbetreiber-Tarife werben mit Geschwindigkeiten bis zu 500 Mbit/s.
Von der Werbung sollte man sich aber nicht blenden lassen:
- Eine Geschwindigkeit von 25 oder 50 Mbit/s reicht auf dem Handy vollkommen aus. Damit kann man Filme gucken, streamen, durch TikTok-Videos scrollen – alles kein Problem.
- In der Realität werden die beworbenen Spitzengeschwindigkeiten ohnehin kaum erreicht. Zwar können Kunden, die einen Vertrag direkt von Telekom oder Vodafone nutzen, häufig mit mehr als 100 Mbit/s durchs Internet surfen. Ob sie das wirklich spüren, ist aber fraglich.
Diese Anbieter bewerben damit ihre Tarife (auch mit 5G)
Diverse Anbieter werben offensiv mit dem Marketing-Spruch „beste D-Netz-Qualität“. Doch welches Netz genau dahintersteckt, das erfährt nur, wer sich durch die Vertragsbedingungen wühlt.
Tipp: Im Produktionformationsblatt des Handytarifs steht meist das genutzte Netz! Dieses Dokument muss jeder Anbieter bereitstellen. Ein Link dorthin ist auf der jeweiligen Bestellseite integriert.
Die folgende Tabelle zeigt die Anbieter, die aktuell mit D-Netz-Qualität werben – und welches Handynetz sich dahinter verbirgt:
Anbieter | Netz | 5G | Mbit/s |
Congstar | Telekom | teilweise (kostet extra) | 25 – 50 |
Klarmobil | Telekom & Vodafone | je nach Tarif | 25 – 50 |
FreenetMobile | Vodafone | nein | 21,6 – 50 |
Fraenk | Telekom | nein | 25 |
Otelo | Vodafone | teilweise (kostet extra) | 50 |
SimonMobile | Vodafone | ja | 50 |
JaMobil | Telekom | ja | 50 |
PennyMobil | Telekom | ja | 50 |
LidlConnect | Vodafone | ja | 50 |
Quelle: Webseiten der Anbieter, eigene Recherche.
Etwas ausführlicher:
- Congstar ist eine direkte Tochter der Telekom – und realisiert die Tarife daher in D1-Netz-Qualität (siehe auch: Congstar-Netz: Welches Mobilfunknetz nutzt Congstar?). 5G ist bei den Prepaid-Tarifen nicht enthalten, bei den Handyverträgen ist die Option für ein paar Euro extra pro Monat zubuchbar. Die Maximalgeschwindigkeit liegt – je nach Tarif – zwischen 25 und 50 Mbit/s.
- Klarmobil: Klarmobil schreibt allgemein vom „D-Netz“, es nutzt aber beide Handynetze, D1 und D2. Welches wann zum Einsatz kommt, das hängt vom Tarif ab (siehe auch: Klarmobil-Netz: Welches Handynetz nutzt Klarmobil?). 5G ist meistens nicht mit an Bord, es gibt aber auch 5G-Tarife. Die Maximalgeschwindigkeit liegt stets bei 50 Mbit/s.
- FreenetMobile gehört zu Klarmobil und schreibt ebenfalls vom D-Netz. Hier ist allerdings stets das Mobilfunknetz von Vodafone im Einsatz, wie ein Blick ins Produktinformationsblatt zeigt. 5G ist nicht dabei, die Maximalgeschwindigkeit liegt – je nach Vertrag – zwischen 21,6 und 100 Mbit/s.
- Otelo ist eine direkte Tochter von Vodafone – realisiert seine Tarife also im Vodafone-Netz. Ähnlich wie bei Congstar ist die 5G-Option gegen Aufpreis zubuchbar.
- SimonMobile gehört zum Netzbetreiber Vodafone, entsprechend wirbt der Anbieter bei einigen Tarifen mit „Top D-Netz“. Dahinter verbirgt sich also das D2-Mobilfunknetz von Vodafone. Kunden haben Zugriff auf das 5G-Netz, die Maximalgeschwindigkeit ist auf 50 Mbit/s gedeckelt.
- Fraenk ist eine direkte Tochter der Telekom und spricht folglich vom „besten D-Netz“: Es handelt sich also um das Mobilnetz der Telekom. 5G ist nicht enthalten, die Maximalgeschwindigkeit via LTE liegt bei 25 Mbit/s.
- Die Prepaid-Tarife JaMobil und PennyMobil werden im Telekom-Netz geschaltet. Neukunden haben 5G direkt inklusive, sie können mit bis zu 50 Mbit/s durchs Internet surfen.
- Lidl Connect setzt auf das Vodafone-Mobilnetz. Neukunden haben ebenfalls 5G mit dabei und können ebenfalls mit 50 Mbit/s durchs Netz surfen.