Der Handy-Provider Klarmobil steht für günstige Tarife und Angebote in D-Netz-Qualität – doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Wie gut ist das Netz?
Was taugen die Klarmobil-Aktionen? Und wo verbergen sich Kostenfallen bei den Handytarifen? Alles Wichtige zum Mobilfunkanbieter im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Klarmobil-Tarife: Angebote & Aktionen im Check
Die Tarife von Klarmobil sind in der Regel zum Aktionspreis zu haben. Das heißt: Die Grundgebühr ist in den ersten 24 Monaten rabattiert. So kommt man hin und wieder zwei Jahre lang in den Genuss eines vergleichsweise sehr günstigen Handyvertrags im D1-Netz der Telekom. Derzeit werden die günstigsten Allnet-Flat-Tarife stets im Telekom-Netz realisiert. In der Vergangenheit wurden manche Handytarife bei Klarmobil (mit und ohne Laufzeit) hin und wieder auch im D2-Netz von Vodafone angeboten, aktuell werden sie aber komplett im Telekom-Netz realisiert.
Um welches Netz es sich jeweils handelt, das kann sich aber wieder ändern – ein Hinweis steht in den jeweiligen Tarif-Details.
Tipp: Tarif-Angebote im D2-Netz lohnen sich in der Regel nicht – da ist FreenetMobile mit der FreeFlat die deutlich bessere Alternative, weil die Grundgebühr dort dauerhaft niedrig ist.
Klarmobil hat außerdem Tarife im O2-Netz von Telefónica im Portfolio (auch als Allnet-Flat oder als Tarif mit Freiminuten und Internet-Flat mit Datenvolumen), diese Angebote sind aber in der Regel zu teuer. Da gibt es deutlich günstigere Alternativen (siehe: Beste Handytarife & beste Handyverträge).
Pluspunkt: Der Anbieter verzichtet auf die Kostenfalle der Datenautomatik, die ungefragt Datenvolumen nachbucht: Alle Tarife kommen ohne Datenautomatik daher.
Tipp: Die sogenannten LTE-50-Tarife mit bis zu 50 Mbit/s von Klarmobil sind mit LTE im Telekom-Netz ausgestattet. Damit kommt man zwei Jahre lang also relativ günstig in den Genuss einer Allnet-Flat mit LTE im besten deutschen Netz. Offiziell darf Klarmobil aber nicht mit LTE werben, daher ist dort lediglich von „LTE 50“ die Rede. Aber damit sollte ja ohnehin alles klar sein. Weitere Informationen gibt’s hier.
Wichtig zu beachten ist bei den Klarmobil-Aktionstarifen zudem:
- Die Grundgebühr steigt in der Regel nach zwei Jahren recht stark an. Man sollte daher nicht vergessen, rechtzeitig den Handyvertrag zu kündigen. Sonst wird’s danach teurer, weil der Vertrag sich automatisch um ein Jahr verlängert. Das ist also eine potentielle Kostenfalle, wenn man nicht aufpasst.
- Die Mindestvertragslaufzeit beträgt bei den günstigsten Tarifen im D1-Netz 24 Monate. Wer bei Klarmobil einen billigen Vertrag im Telekom-Netz abschließt, legt sich also für mindestens zwei Jahre fest.
- Wer die monatlich kündbare Variante wählt, der zahlt deutlich mehr – da ist es ratsamer, direkt einen Congstar-Tarif ohne Laufzeit zu wählen: Der bietet mehr, kostet aber nicht mehr.
- Wer bereits einen Klarmobil-Tarif hat und in eines der günstigeren Angebote wechseln will, der hat diese Option leider nicht: Den Aktionspreis bekommen nur Neukunden. Wer auf das D1-Netz und einen niedrigen Preis Wert legt, der dürfte bei Congstar eine gute Alternative finden.
Wer steckt hinter Klarmobil?
Mitglied der Freenet-Familie
Hinter Klarmobil steckt ein Schwergewicht unter den Mobilfunkunternehmen: die Freenet-AG mit einem jährlichen Milliardenumsatz und mehreren Tausend Mitarbeitern. Die Freenet AG steht unter anderen auch hinter Marken wie Callmobile, Freenet Mobile oder Mobilcom-Debitel. Die Tarife von Callmobile und Freenet Mobile werden aber nicht so stark beworben wie die Verträge von Klarmobil.
Das Internet-Portal freenet.de wurde Ende 1999 gegründet und mauserte sich schnell zum Telekommunikations-Anbieter. Anfang 2007 fusionierte freenet.de mit Mobilcom, seither firmiert es als Freenet AG. Geschäftszahlen und weitere Informationen finden sich auch auf der Webseite der Freenet-Gruppe.
Die Klarmobil GmbH wurde am 20. September 2005 gegründet und ist eine hundertprozentige Tochter von Mobilcom-Debitel. Der Mobilfunk-Provider setzt vor allem auf günstige Discount-Tarife, um Kunden zu gewinnen.
Kontakt & Hotline
Für den Kontakt mit hat der Anbieter verschiedene Telefonnummern eingerichtet – so gibt es unterschiedliche Hotlines für die Anliegen der Kunden. Die Adresse des Unternehmens – zum Beispiel für schriftliche Kündigungen – lautet:
klarmobil GmbH
Postfach 0661
24753 Rendsburg
Für den individuellen Kontakt gibt es folgende Möglichkeiten:
- E-Mail: info@klarmobil.de
- Service-Hotline für Kunden (zum Ortstarif; Mo-Fr 8-20 Uhr, Sa 9-17.30 Uhr):
- 040 34 85 85 300 (für Vertrags-Kunden)
- 040 34 85 85 305 (für Prepaid-Kunden)
- Bestell-Hotline (zum Ortstarif; Mo-Fr 8-20 Uhr, Sa 9-17.30 Uhr): 040 34 85 85 100
- Handyshop-Hotline (nur bei Fragen zu Handybestellungen; Mo-Fr 10-12 Uhr & 14-16 Uhr): 040 34 8585 400
Zudem ist es möglich, das Kontaktformular zu nutzen.
Wie gut ist das Netz?
Der Provider Klarmobil besitzt keine eigene Netzinfrastruktur, sondern kooperiert bei seinen Tarif-Angeboten auf die drei Netzbetreiber in Deutschland: D1 (Telekom), D2 (Vodafone) und O2 (Telefónica). Viele Tarife bewirbt der Anbieter dabei lediglich mit D-Netz-Qualität. Dabei bleibt oft unklar, ob es sich ums Telekom-Netz oder ums Vodafone-Netz handelt. In der Regel lässt sich das aber zum Beispiel im Bestellprozess anhand der Handy-Vorwahl herausfinden.
Generell schneiden die Netze von Vodafone und Telekom im Vergleich der Mobilfunknetze besser ab als das Handynetz von Telefónica. Wobei die Telekom bei Tests stets die Nase vorn hat.
Hinweis: Seit Anfang 2019 realisiert Klarmobil seine D-Netz-Tarife im Handynetz der Telekom – und zwar gegen Aufpreis sogar inklusive LTE mit einer Maximalgeschwindigkeit von 50 Mbit/s. Mit LTE ist man schneller im Internet unterwegs und profitiert von einer besseren Netzabdeckung.
Die Tarife im O2-Netz sind bei Klarmobil eindeutig zu erkennen: Hier spricht Klarmobil deutlich vom O2-Netz. Bei den O2-Tarifen ist auch der flotte LTE-Internet-Standard enthalten, den es in den D-Netz-Tarifen bei Klarmobil nicht gibt. Dennoch sind die O2-Tarife im Vergleich etwa zu PremiumSim, WinSim oder Smartmobil zu teuer. Dafür verzichtet Klarmobil aber immerhin auf die von vielen ungeliebte Datenautomatik.
Detaillierte Infos zum Mobilfunknetz habe ich hier zusammengefasst: Welches Netz nutzt Klarmobil?
Was man noch wissen sollte
Klarmobil kündigen
Die Kündigung bei Klarmobil funktioniert am besten – wie auch bei anderen Anbietern – per Post oder per Fax. Der Anbieter wirbt zwar dafür, dass Kunden sich für eine Kündigung Hotline-Telefonnummer anrufen sollen. Davon rate ich aber ab: Das dienst in der Regel dazu, den Kunden zum Bleiben zu überreden. Daher am besten per Fax oder per Post kündigen. Wer spät dran ist, der sollte die Handyvertrags-Kündigung entweder faxen oder per Einschreiben mit Rückschein versenden.
In der Regel haben die Tarife bei Klarmobil eine Laufzeit von zwei Jahren. In dem Fall muss die Kündigung spätestens drei Monate vor Ablauf bei Klarmobil eingetroffen sein – also maximal 21 Monate nach Vertragsbeginn. Andernfalls verländert sich der Vertrag um ein weiteres Jahr (bei einer meist höheren Grundgebühr).
Die Kündigung schickt man an folgende Adresse:
klarmobil GmbH
Postfach 0661
24753 Rendsburg
Die kostenlose Fax-Nummer für die Kündigung lautet: 040 34 85 85 309.
Wie man bei Klarmobil schnell und einfach online kündigt und worauf dabei zu achten ist, das steht in diesem Artikel: Klarmobil kündigen: schnell & einfach per Online-Fax.
Handynummer mitnehmen
Wer von einem anderen Anbieter zu Klarmobil wechselt und seine alte Handynummer behalten möchte, der bekommt dafür meist 25 Euro als Gutschrift. Damit versucht der Anbieter, die Kunden zum Wechseln zu bewegen. Denn in der Regel berechnet der „Alt-Anbieter“ für die Mitnahme der Handynummer zwischen 25 und 30 Euro. Durch den 25-Euro-Bonus fällt der Wechsel zu Klarmobil also leichter.
Wer bei Klarmobil kündigt und seine Rufnummer mitnehmen möchte, der sollte beachten: Dafür berechnet Klarmobil rund 30 Euro.
Das Smartphone im Ausland nutzen
Wer mit Klarmobil im EU-Ausland telefonieren möchte, der muss keine Zusatzkosten mehr fürchten. Denn dank der EU-Roaming-Verordnung ist Roaming bei Klarmobil seit dem 15.06.2017 inklusive. Das heißt: Nutzer, die eine Allnet-Flat gebucht haben, können damit auch in Spanien oder Frankreich telefonieren, ohne draufzahlen.
Das gilt aber nur für in gewissen Grenzen: Wer ein paar Wochen Urlaub im EU-Ausland macht und sein Handy nutzt, der muss keine Aufschläge fürchten. Bei dauerhafter Nutzung im EU-Ausland darf Klarmobil aber Aufschläge nehmen. Auch, wer sein Datenvolumen allzu sehr strapaziert, muss bei Klarmobil eventuell mit Aufschlägen rechnen – das erlaubt die Fair-Use-Regelung in der EU-Roaming-Verordnung.
Vor Reisen ins Ausland sollte man sich daher am besten bei Klarmobil erkundigen, welche Konditionen dort gelten. Im Reiseland selbst sollte man über die Konditionen per SMS informiert werde.
Aufpassen sollte man aber vor allem bei der Internet-Nutzung im Nicht-EU-Ausland: Hierfür fallen noch immer sehr happige Preise an, teils sind es mehrere Euro pro Telefonminute. Auch das Surfen kann hier horrende Kosten verursachen Daher gilt: Das Datenroaming – also die mobile Internet-Nutzung Ausland außerhalb der EU – sollte man besser bleiben lassen. Stattdessen am besten auf WLAN zurückgreifen, im Urlaub zum Beispiel im Hotel.
Übrigens: Das Roaming wird bei Klarmobil erst sechs Wochen nach Vertragsbeginn freigeschaltet. Wer das Handy früher im Ausland nutzen möchte, der sollte sich an die Hotline wenden.
Die Preise für die Smartphone-Nutzung im Ausland stellt Klarmobil hier als PDF zur Verfügung.
Nützliche Links: