Blau Mobilfunk wirbt mit wenig Schnick und viel Schnack – aber welches Netz hat Blau.de eigentlich? D1, D2, O2 oder 1&1? Wie steht es um Netzabdeckung und Netzqualität bei dem Provider?
Und: Bietet des Blau-Netz 5G? Alle Infos zum Handynetz im Überblick.
Blau.de-Netz: Netzabdeckung & Netzqualität
Blau.de ist kein Netzbetreiber und hat kein eigenes Netz. Es ist eine Discount-Marke der Telefónica, die schwerpunktmäßig teurere Handyverträge unter der Marke O2 vertreibt.
Logisch: Auch Blau.de nutzt das O2-Netz von Telefónica. Wer mit einem Handyvertrag im Blau-Netz telefoniert und surft, der bewegt sich damit also im O2-Handynetz von Telefónica.
Ursprünglich war Blau eigenständig unterwegs, seit 2015 ist es aber eine Marke der Telefónica-Familie.
Das O2-Mobilnetz landet im Handynetz-Vergleich etwa von Stiftung Warentest oder Connect in der Regel auf dem dritten Platz: Das beste Mobilfunknetz hat die Telekom (D1) gefolgt von Vodafone (D2).
Daneben gibt es seit Ende 2023 mit 1&1 einen vierten Netzbetreiber. Das 1&1-Netz ist aber bisher nur ein Mini-Netz.
Telefónica hat in den letzten Jahren aber kräftig in sein Mobilnetz investiert, bei der Netzabdeckung ist der Abstand zu Telekom und Vodafone deutlich gesunken.
Dennoch sind Tarife im Telefónica-Netz noch immer deutlich günstiger als Tarife in den anderen beiden Netzen. Folgendes sollte man beachten:
- Das O2-Netz ist weiterhin das schwächste Netz, aber vor allem in städtischen Regionen hat man damit keine großen Probleme. Hier sind alle Netze gut ausgebaut.
- Vor allem auf dem Land muss sich Telefónica aber bei Netzabdeckung und Netzqualität der Telekom geschlagen geben.
- Auch der flotte 5G-Internet-Standard ist nicht so gut ausgebaut wie bei der Telekom. Gegenüber Vodafone steht das 5G-Netz von O2 allerdings recht gut da.
- Die Geschwindigkeit ist auf 50 Mbit/s gedeckelt. Mehr erreichst du mit dem Handy sowieso selten, mehr brauchst du nicht.
Wer vor allem auf den Preis wert legt, der kommt um einen Tarif im Telefónica-Netz kaum herum. Bei den Tarifen von Blau.de ist dabei aber Vorsicht angesagt:
Denn die zunächst vermeintlich günstige Grundgebühr steigt meist nach 24 Monaten deutlich an. Das Gemeine daran: Das ist bei der Bestellung gar nicht so einfach zu erkennen.
Ich rate daher von den Blau-Tarifen ab und empfehle alternativ den GMX-Handytarif oder, mit Einschränkungen, die Drillisch-Handytarife.
Bevor du einen langfristigen Handyvertrag abschließt, solltest du testen, wie gut der Empfang (zum Beispiel im Blau.de-Netz) ist. Das geht recht günstig mit einem Handytarif ohne Laufzeit, der monatlich kündbar ist.
Mit der günstigen SIM-karte solltest du an den Orten den Empfang checken, an denen du dich am meisten aufhältst (zum Beispiel zu Hause und am Arbeitsplatz).
Einen guten Eindruck, wie gut die Verfügbarkeit bzw. die Netzabdeckung vom Blau.de-Netz ist, liefert die Netzabdeckungskarte der Bundesnetzagentur. Diese ist unter diesem Link zu finden.
Übrigens: Eine komplette Übersicht, welcher Provider wo funkt, gibt es hier: Welcher Mobilfunk-Anbieter nutzt welches Netz?
Tarife mit 5G etwas teurer: Lohnt sich das?
In manchen Handytarifen – vor allem in denen mit viel Datenvolumen – können Blau-Kunden 5G zubuchen. Das kostet allerdings einen Euro extra.
Da denkt man sich zunächst mal: Ein Euro? Das ist doch ein echter Schnapper! Das mach‘ ich!
Ist es aber nicht. Schon ohne Option sind die Blau.de-Tarife keine Schnäppchen, zumal die Grundgebühr nach zwei Jahren kräftig steigt.
Und wenn der Tarif mit 5G dann noch einen Euro extra kostet, sind sie es erst recht kein Schnäppchen mehr.
Außerdem ist 5G noch nicht unbedingt notwendig: Die großen Vorteile, die 5G langfristig bietet, nämlich eine bessere Netzabdeckung sowie schnellere Reaktionszeiten beim Surfen, sind aktuell noch kaum vorhanden.
Generell gilt: Meist gibt es deutlich günstigere Tarif-Alternativen mit mehr Leistung für weniger Geld. Die besten präsentiere ich zum Beispiel regelmäßig bei den besten Handytarifen und bei den Unter-10-Euro-Tarifen.