Wer einen neuen Handyvertrag abgeschlossen hat und nicht eines Tages eine hohe Handyrechnung bekommen möchte, der sollte sich vor Extra-Kosten schützen. Denn viele Handyanbieter versuchen, langfristig mehr Geld am Kunden zu verdienen: Entweder über eine höhere Grundgebühr oder über diverse Extra-Posten. Auch Handynutzer mit einer Allnet-Flat sind davor nicht gefeit.
Die Übersicht gibt Tipps zu den fünf wichtigsten Fallstricken – und wie man sich vor einer zu hohen Handyrechnung schützt.
Inhaltsverzeichnis
- Neuen Handyvertrag abgeschlossen? Diese Tipps sollte jeder befolgen
- 1. Vor Handy-Abos schützen: Drittanbietersperre einrichten
- 2. Wenn die Grundgebühr steigt oder Leistungen entfallen: frühzeitig kündigen
- 3. Der Trick mit dem Extra-Datenvolumen: Datenautomatik im Auge behalten
- 4. Bonus bei Vertragsabschluss? Nur unter Bedingungen…
- 5. Mobiles Internet im Ausland: Datenroaming ausschalten
- Neuer Handytarif gesucht: worauf man achten sollte
Neuen Handyvertrag abgeschlossen? Diese Tipps sollte jeder befolgen
1. Vor Handy-Abos schützen: Drittanbietersperre einrichten
Das Problem: Einmal auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm versehentlich auf den ungewünschten Werbebanner getippt – und schwupps, hat man ein Handy-Abo am Hals, das man nie haben wollte. Solche Drittanbieter tauchen dann – oft unbemerkt – Woche für Woche auf der Handyrechnung auf, oft handelt es sich um Beträge um die fünf Euro. Das läppert sich.
Die Lösung: Man sollte unbedingt die Drittanbietersperre einrichten und Premium-Dienste sperren lassen, um derartige Abo-Fallen zu umgehen. Das ist bei jedem Mobilfunk-Anbieter möglich. In der Regel funktioniert es über die Hotline, oft ist es aber auch online im Kundenportal möglich. Bei einigen Mobilfunk-Anbietern ist die Drittanbietersperre fairerweise bereits bei Vertragsabschluss eingerichtet.
2. Wenn die Grundgebühr steigt oder Leistungen entfallen: frühzeitig kündigen
Das Problem: Viele Anbieter locken Neukunden mit einer besonders niedrigen Grundgebühr, die oft aber nur für zwei Jahre gilt. Danach wird dann teils das Doppelte des Monatsbeitrags für den Mobilfunktarif fällig. Oder eine bestimmte Leistung – zum Beispiel extra-viel Datenvolumen – wird nur für zwei Jahre gewährt. Danach wird die Leistung gekürzt.
Die Lösung: Frühzeitig den Handyvertrag kündigen. Weil die Grundgebühr stark steigt, lohnt sich der Tarif in zwei Jahren in der Regel nicht mehr. Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit kann man dann den Anbieter wechseln statt draufzuzahlen.
3. Der Trick mit dem Extra-Datenvolumen: Datenautomatik im Auge behalten
Das Problem: Wer das gebuchte Datenvolumen verbraucht hat, der bekommt automatisch Extra-Datenvolumen nachgebucht – oft sind es magere 100 Megabyte für zwei Euro. Diese sogenannte Datenautomatik greift bis zu drei Mal – maximal zahlen Handynutzer also sechs Euro drauf, teils werden aber auch höhere Beträge fällig. Welcher Anbieter wie vorgeht, das steht hier: Datenvolumen aufladen & nachbuchen.
Die Lösung: Untersuchen, ob der Tarif eine Datenautomatik enthält. Ist dies der Fall, sollte man – wenn möglich – die Datenautomatik deaktivieren. In der Regel geht das online im Kundenportal. Bei manchen Anbietern lässt sich die Datenautomatik nicht deaktivieren, oft erkennbar an dem Text “die Datenautomatik ist fester Tarifbestandteil”. Dann hilft nur, den eigenen Datenverbrauch und die Datennutzung im Auge zu behalten – Apps können hierbei helfen. Alternativ kann man in einen Handytarif mit Internet-Flat und viel Datenvolumen und ohne Datenautomatik wechseln, um weiter ungebremst und ohne Extra-Kosten das mobile Internet zu nutzen.
4. Bonus bei Vertragsabschluss? Nur unter Bedingungen…
Das Problem: Mancher Anbieter lockt Neukunden mit verschiedenen Boni, zum Beispiel einer Gutschrift bei der Mitnahme der alten Handynummer. Doch erst im Kleingedruckten erfährt man, dass diesen Bonus nur diejenigen bekommen, die etwas dafür tun – zum Beispiel eine SMS an eine bestimmte Nummer schicken.
Die Lösung: Bei Versprechen für Gutschriften genau hinsehen. Wenn dort eine kleine Ziffer auf weitere Informationen in der Fußnote hinweist, dann sollten die Alarmglocken klingeln. Die Fußnote am Ende der Seite ausfindig machen – und die Anweisungen befolgen, um den Bonus zu kassieren.
5. Mobiles Internet im Ausland: Datenroaming ausschalten
Das Problem: Die Internet-Flat gilt zwar für Deutschland, aber nicht immer auch im Ausland. Innerhalb der EU fallen bei einigen Anbietern zwar keine Extra-Kosten an, oft wird aber jedes Megabyte extra berechnet. Besonders teuer wird das mobile Surfen mit dem Smartphone außerhalb der EU: Dort kann ein einziges übertragenes Megabyte mehrere Euro kosten.
Die Lösung: Verhindern, dass das Smartphone sich im Ausland automatisch ins Internet einbucht. Das geht, indem man das sogenannte Datenroaming deaktiviert. Oder eine kleine Datenflat fürs EU-Ausland hinzubuchen – das ist bei vielen Anbietern flexibel möglich. Alternativ einen Handyvertrag buchen, bei dem eine Datenflat fürs EU-Ausland bereits enthalten ist. Eine Flat fürs weltweite Surfen im mobilen Internet hat aber kein deutscher Anbieter im Angebot.
Neuer Handytarif gesucht: worauf man achten sollte
Wer noch gar keinen neuen Handyvertrag abgeschlossen hat und auf der Suche nach einem neuen Handytarif ist, der findet hier ein paar grundsätzliche Tipps. Was ist wichtig bei der Tarif-Entscheidung? Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Wozu wird das Handy vor allem benötigt?
- Für lange Telefonate? Dann sollte der Tarif eine Allnet-Flat enthalten, am besten im Netz von Telekom (D1) oder Vodafone (D2) – dort sind Sprachqualität und die Verbindung besser als bei O2 (Telefónica). Den meisten Menschen reichen pro Monat aber ein paar hundert Freiminuten.
- Fürs mobile Internet? Dann sollte der neue Vertrag etwas mehr Datenvolumen enthalten. Zum Surfen im Internet reicht in der Regel 1 GB, komfortabler ist’s mit mindestens 2 Gigabyte.
- Um nur erreichbar zu sein? Dann sollte es ein Handytarif ohne Grundgebühr sein: Dort muss man dann nur das zahlen, was wirklich verbraucht wird.
- Welches Netz?
- Das Netz ist ein entscheidendes Kriterium: Das D1-Netz der Telekom und das D2-Handynetz von Vodafone gelten als deutlich besser als das Telefónica-Netz (O2/E-Plus).
- Die Tarife sind aber entsprechend teurer. Wer auf dem Land wohnt, hat oft bessere Chancen in den besseren Netzen (siehe: Handynetze-Vergleich: Welches Mobilfunknetz das beste ist).
- Mit Laufzeit oder ohne?
- Wer sich nicht ständig mit neuen Handytarifen beschäftigen will, der kann ruhig zu einem Mobilfunkvertrag mit einer Zwei-Jahres-Laufzeit greifen. Die sind oft günstiger als Handytarife ohne Laufzeit (monatlich kündbar).
- Wer flexibel bleiben möchte und sich mindestens einmal im Jahr mit dem Tarifmarkt auseinandersetzt, der greift besser zu einem Handytarif one Laufzeit.
Tipp: Gute und günstige Handytarife für jeden Geldbeutel stelle ich regelmäßig hier vor: Beste Handytarife & bester Handyvertrag.
Hilfreiche Links:
- Tipps bei der Verbraucherzentrale.
- Thema Abo-Fallen bei Wikipedia.