Bei einigen Handynutzern taucht der Name ganz oben auf dem Display auf – aber welches Netz nutzt Drillisch eigentlich? Was hat es damit auf sich?
Welcher Netzbetreiber steckt dahinter? Wie steht es um Netzabdeckung und Netzqualität? Und wieso wird dieser Name als Netzanbieter angezeigt, obwohl man doch eigentlich einen Tarif bei einem anderen Anbieter gebucht hat? Hier alle Antworten zum „Drillisch-Netz“ im Überblick.
Seit Dezember 2023 gilt 1&1 zwar offiziell als Netzbetreiber, faktisch ist es aber erst ein Mini-Netz mit wenigen Sendemasten. Darum nutzt 1&1 aktuell das O2-Netz von Telefónica mit.
Das heißt: Wer einen Drillisch-Handyvertrag hat, der telefoniert und surft damit vor allem im O2-Netz.
Mitte/Ende dieses Jahres wird sich das ändern: Dann nutzt Drillisch das D2-Netz von Vodafone mit.
Das heißt: Wenn du jetzt einen Drillisch-Tarif abschließt, dann funkt er zunächst im O2-Netz – und in einem Jahr vermutlich im besseren Vodafone-Netz (D-Netz-Qualität).
Wer einen Handyvertrag bei Smartmobil oder WinSim hat, dem wird oben auf dem Display seines Smartphones womöglich Drillisch angezeigt. Bei manchen dürfte auch Smartmobil, DiscoTel oder Ähnliches stehen. Drillisch zeigt seinen Kunden teilweise unterschiedliche Netz-Namen an, an der Qualität oder der Netzabdeckung ändert das nichts: Der Name mag sich ändern, das Mobilfunknetz bleibt dasselbe.
Eine eigene Netzinfrastruktur hat das Mobilfunk-Unternehmen nicht, offizieller Netzbetreiber ist 1&1.
Kein Wunder: Schließlich gehört Drillisch zum 1&1-Konzern.
Wie aber steht es nun um die Netzabdeckung und die Netzqualität vom Drillisch-Netz? Und unterscheidet es sich in Sachen Geschwindigkeit und Verfügbarkeit vom Netz der Original-Netzbetreiber?
Netzabdeckung & Netzqualität: D-Netz vs. O2-Mobilfunknetz
Weil Drillisch mit 1&1 die Netz-Infrastruktur von O2 mitnutzt, sind davon Netzabdeckung und Netzqualität abhängig.
Aktuell gilt:
Wenn du einen Handytarif bei einer der Drillisch-Marken buchst, funkt dieser mit dem 1&1-Netz indirekt im O2-Netz.
Ende 2024 wird sich das voraussichtlich ändern: Dann funken die Tarife übers 1&1-Netz indirekt im Vodafone-Netz.
Die Drillisch-Tarife sind preislich auf den ersten Blick sehr attraktiv (hier bitte die Kostenfalle Datenautomatik beachten!). Ich empfehle alternativ den 1&1-Tarif für 6,99 Euro, der nur über eine Aktions-Seite buchbar ist.
Das Mobilfunknetz von Telefónica gilt im Handynetze-Vergleich als schwächer als das D2-Mobilfunknetz von Vodafone. Generell bietet die Telekom mit dem D1-Netz die beste Netzabdeckung in Deutschland, das haben unabhängige Tests immer wieder gezeigt. Das D2-Netz landet regelmäßig auf dem zweiten Platz, gefolgt von O2/Telefónica. Kurz gesagt:
Das D2-Mobilnetz ist vor allem in ländlichen Regionen etwas besser ausgebaut.
Hier hinkt das O2-Mobilnetz oftmals hinterher. Aber vor allem in den Städten ist auch das O2-Mobilnetz sehr gut ausgebaut, dort gibt es in der Regel kaum Funklöcher.
Bei den Drillisch-Tarifen nicht nur LTE stets aktiviert, sondern auch der flottere 5G-Standard. Der erlaubt noch schnelleres Surfen – auf dem Smartphone wirst du davon aber nicht viel mitbekommen.5G ist also ein nettes Extra, wäre aber nicht unbedingt nötig.
Hinweis: Dies sind lediglich generelle Angaben. Ob und wie gut das Mobilfunknetz letztlich am eigenen Wohnort ausgebaut ist, das lässt sich nur durch eigene Tests herausfinden.
Zumindest sollte man einen Blick auf die Karten der Netzbetreiber zur Netzabdeckung werfen. Den besten Überblick bietet diese Karte der Bundesnetzagentur: Klicken:
Unter „Netzbetreiber“ wählst du „Telefónica“
Unter „Technologie“ setzt du ein Häkchen bei „4G“.
Info.
Anmerkung: Einige Menschen nehmen an, dass sie im „Drillisch-Netz“ einen schlechteren Empfang haben als direkt bei O2. Das ist nicht korrekt: Das Unternehmen nutzt dieselbe Netz-Infrastruktur – mit allen Vor- und Nachteilen. Unterschiede im Empfang gibt es nicht.